Auswirkungen Transporte Angriffe Huthi-Rebellen, Gebrüder Weiß
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Chronik

Angriffe: Containertransporte länger und teurer

Aufgrund der Angriffe der Huthi-Rebellen auf Frachtschiffe im Roten Meer meiden viele Reedereien derzeit den Suezkanal (Ägypten). Dadurch kämen Container zwar später an und deren Verschiffung sei teurer, aber noch seien alle Waren noch gut lieferbar, heißt es beim Logistikunternehmen Gebrüder Weiss.

Das Logistikunternehmen Gebrüder Weiss wickelt pro Jahr bis zu 170.000 Containerbewegungen ab. Derzeit seien es allerdings um sechs Prozent weniger, sagt Harald Kostial, Produktmanager für Seefracht. Immer mehr Krisen würden den Warenströmen zusetzen, begründet er. Einerseits sei die Situation am Suezkanal belastend, aus europäischer Sicht der „Hauptpunkt“, betont Kostial.

Andererseits finde man nach wie vor dieselben Rahmenbedingungen in der Ukraine vor. Darüber hinaus sei auch das Niedrigwasser im Panamakanal für die Seefahrt sehr belastend. Zuletzt hätte sich der Bahnstreik in Deutschland auf die Transporte ausgewirkt. „Das ganze Umfeld ist herausfordernd“, stellt Kostial klar.

Schiffe ändern ihren Kurs

Die Angriffe der Huthi-Rebellen würden viele Frachtschiffe, die von Asien über das Rote Meer und den Suezkanal in Richtung Europa unterwegs sind, dazu veranlassen, ihren Kurs zu ändern. Derzeit würden sie den gesamten afrikanischen Kontinent umfahren. Das seien 6.000 Kilometer mehr Weg, wodurch die Fahrt drei Wochen länger dauere, beschreibt Kostial. „Wir hatten vor der Gesamtsituation Frachtraten von ca. 1.500 US-Dollar, da liegen wir heute bei knapp 5.000“, sagt Kostial.

Transportprobleme nach Angriffen

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Anfang November seien noch an die 500.000 Container pro Tag durch den Suezkanal verschifft worden, derzeit seien es nur mehr 200.000. Noch habe das aber keine gravierenden Auswirkungen auf die Lieferketten im Land, beschwichtigt Kostial. „Man hört aus der Automobilindustrie, dass es Themen gibt mit der Verfügbarkeit von Teilen“, meint er. Ansonsten hätten die Importeure im Land vorgesorgt und Lagerbestände aufgebaut, damit sie einen Puffer haben, beschreibt Kostial.

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Warenströme in der CoV-Pandemie stärker betroffen

Zwölf Prozent der weltweit gehandelten Waren werden mit Containerschiffen durch den Suezkanal transportiert. In der CoV-Krise seien die Warenströme aber stärker betroffen gewesen als derzeit, meint Kostial: „Es ist nicht vergleichbar mit Corona, die Voraussetzungen waren ganz andere“.

Seitens der Reedereien seien einerseits die Kapazitäten massiv zurückgefahren und andererseits sei eine erhöhte Nachfrage verzeichnet worden. „Das Zusammenspiel dieser zwei Faktoren hat dazu geführt, dass sich die Frachtraten seinerzeit verzehnfacht haben“, betont Kostial.