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Wirtschaft

Oasis Warth in Konkurs: 100 Gläubiger betroffen

Über den Hotel- und Appartementverwalter Oasis Warth GmbH ist das Konkursverfahren eröffnet worden. Rund 100 Gläubiger sind von der Insolvenz betroffen. Wie der Kreditschutzverband (KSV) von 1870 mitteilte, wurde der Insolvenzantrag vom Unternehmen selbst gestellt. Die Oasis Warth GmbH ist eine Tochtergesellschaft der Oasis Austria GmbH.

Die Summe der Schulden der Oasis Warth GmbH liegt laut KSV bei mehr als 700.000 Euro. Die Gesellschaft hat ein Luxus-Urlaubs-Resort in Warth betrieben. Zur Insolvenz geführt hätten laut Angaben des Unternehmens ein Minus in der Gastronomie, hohe Kosten für die Unterbringung des Personals und auch die verschiedenen Kostenaufteilungen, so der KSV.

Resorts bereits von anderen Gesellschaften übernommen

Die Oasis Austria-Gruppe und weitere Tochterunternehmen betreuten auch weitere Hotels und Appartementkomplexe in Österreich, darunter eines in Schruns. Die Investoren sollten aus der Vermietung Einnahmen erhalten, so das Konzept.

Seit Anfang der Saison wird das Resort in Warth von einer anderen Gesellschaft – von AlpenParks – betrieben, auch der Name hat sich geändert. Auch für die vier anderen betroffenen Standorte wurden bereits neue Lösungen gefunden. Schruns und Westendorf in Tirol werden von Mountain Residences geführt. Die neuen Gesellschaften haben Personal und Standortleitung größtenteils übernommen.

Kanzlei brachte Anzeige ein

Laut KSV können Gläubiger der Warther Tochtergesellschaft ab sofort bis zum 28.03.2024 ihre Forderungen anmelden. Bereits Ende Dezember hatte die Oasis Austria GmbH die Schließung des Unternehmens und der Tochtergesellschaften beantragt.

Eine Vorarlberger Kanzlei, welche die internationalen Eigentümer der Liegenschaften vertritt, hatte eine Anzeige gegen die ehemalige Führung von Oasis eingebracht. Den Eigentümern der Anlagen sei ein „teilweise beträchtlicher Schaden entstanden“, hieß es. Denn Oasis sei den "sich aus diesen Verträgen ergebenden Zahlungsverpflichtungen gegenüber den Eigentümern nicht nachgekommen“, so die Dornbirner Kanzlei.

Staatsanwaltschaft bestätigte Ermittlungen

Dass es strafrechtliche Ermittlungen gibt, war bereits mit Eröffnung der Insolvenz der Oasis Austria GmbH am 28. Dezember des Vorjahres bekanntgeworden. Der gesamte Schaden liege zwischen 1,5 und 1,7 Millionen Euro, berichteten die „Vorarlberger Nachrichten“ damals. Selbst der Gemeinde Warth blieb man demnach die Tourismusabgabe schuldig.

Auf Anfrage des ORF Vorarlberg bestätigte die Staatsanwaltschaft Innsbruck, dass gegen Verantwortliche der Oasis ermittelt und derzeit eine Person als Verdächtiger geführt werde. Aus der eingebrachten Sachverhaltsdarstellung ergebe sich der Verdacht der Untreue. Aktuell lägen aber noch keine konkreten Ergebnisse vor.

Besitzer eines weiteren Immobilienunternehmens

Der Geschäftsführer der Oasis Austria ist auch Miteigentümer der niederländischen Mutterfirma von Oasis Austria. Außerdem ist er Partner und Besitzer eines weiteren Immobilienunternehmens, das Freizeitparks in den Niederlanden und auf den ehemaligen niederländischen Antillen entwickelt. Dieses Unternehmen bewirbt seine Projekte im Internet auf Niederländisch, Englisch und Deutsch.