Nach derzeitigem Stand gibt es keine wirtschaftliche Zukunft für die Stern Wolfurt Gastro GmbH, die das Gasthaus Stern in Wolfurt betreibt. Zwar wurde der Sanierungsplan mit einer Quote von 20 Prozent binnen zwei Jahren von der Gläubigerversammlung im Oktober 2023 noch angenommen. Allerdings hat jetzt das Insolvenzgericht dem Sanierungsplan die Bestätigung versagt. Jetzt wird aus dem Sanierungsverfahren wieder ein Konkursverfahren mit Liquidierung des Unternehmens.
Massekosten nicht gedeckt
Grund dafür, dass es keine Bestätigung für den Sanierungsplan gibt, sei die fehlende Deckung der Massekosten, sagt Regina Nesensohn, der Leiterin des KSV1870 Vorarlberg gegenüber der Wirtschaftspresseagentur. Unter Massekosten versteht man all jene finanziellen Aufwände, die seit der Eröffnung eines Insolvenzverfahrens angefallen sind, zum Beispiel Miet- und Betriebskosten sowie Personalkosten als auch die Kosten des Masseverwalters. Es sei der Schuldnerin nicht möglich gewesen, das notwendige Geld aufzutreiben. Das Gericht müsse in so einem Fall dem Sanierungsplan die Bestätigung versagen. „Deshalb muss auch die geplante Sanierung jetzt doch als gescheitert betrachtet werden.“ Aufgrund der Entwicklung in diesem Insolvenzverfahren müsse davon ausgegangen werden, dass die Quote für die Gläubiger äußerst gering ausfallen werde.
Mehrere öffentliche Gläubiger
Für die rund 40 Gläubigerinnen und Gläubiger wird das gescheiterte Sanierungsverfahren (mit Ausnahme der inkludierten 16 Beschäftigten) so oder so zu einem finanziellen Desaster. Die anerkannten Forderungen belaufen sich auf mehr als 721.000 Euro. Zu den Hauptgläubigern gehören die COVID-19-Finanzierungsagentur (COFAG) des Bundes, das Finanzamt und die Marktgemeinde Wolfurt. Diese drei öffentlichen Gläubiger kommen zusammen auf beinahe 350.000 Euro an Forderungen, wobei ein großer Teil dieser Forderungen auf Wolfurt entfällt.