KI im Krankenhaus
ORF Vorarlberg
ORF Vorarlberg
Technik

LKH Feldkirch: KI in der Strahlentherapie

Künstliche Intelligenz ist weltweit auf dem Vormarsch. Auch in Vorarlberg wird KI in immer mehr Bereichen eingesetzt, seit letztem Jahr auch in der Strahlentherapie im Landeskrankenhaus Feldkirch. Dort hilft sie bei der Einzeichnung von Ziel- und Risikoorganen im Vorfeld einer Bestrahlung.

In der Abteilung für Radioonkologie und Strahlentherapie werden Krebskranke mit einem sogenannten Linearbeschleuniger behandelt. Mithilfe ionisierender Strahlen kann dieser Tumorzellen schädigen oder abtöten.

Doch bevor das passiert, muss auf Basis von CT-Aufnahmen erst definiert werden, wohin die Strahlen genau sollen und wohin nicht. Ziel- und Risikoregionen müssen digital erfasst werden. Dabei hilft seit letztem Jahr künstliche Intelligenz.

Alexander de Vries
ORF
Primararzt Alexander De Vries, Leiter der Abteilung für Strahlentherapie, LKH Feldkirch

„Das ist eine CT-Aufnahme eines Patienten mit einem Lungenkarzinom. Es ist circa zwei Zentimeter groß und histologisch verifiziert. Der Pathologe hat also bestätigt, dass es ein Tumor ist, der uns zur Bestrahlung zugewiesen wurde“, erklärt Primar Alexander de Vries das CT-Bild. Das Programm zeichnet den Tumor, als auch die zu schützenden Risikoorgane im Umfeld für die spätere Bestrahlung automatisch ein.

Das intelligente System bringt zwei Vorteile mit sich, erklärt Primararzt Alexander De Vries: „Ein Vorteil ist, dass die Subjektivität des Einzeichnens wegfällt. Der Mensch setzt die Striche nicht immer gleich, bei der Maschine ist das anders. Der zweite Vorteil ist, dass wir enorm viel Zeit sparen. Wenn man sich vorstellt, dass man ungefähr in 15 Schichten bzw. in 15 CT-Bildern einzeichnet und jeweils zwei Minuten braucht, sind 30 Minuten weg. Künstliche Intelligenz macht das innerhalb von fünf Minuten.“

KI hilft, aber ohne Mensch geht nichts

Jeder Patient, der im Landeskrankenhaus Feldkirch bestrahlt wird, kommt mit künstlicher Intelligenz in Berührung. Das System hilft, Arbeitsschritte in kürzerer Zeit und objektiver zu erledigen. Dennoch bleibt der Mensch unersetzlich, erklärt De Vries: „Kein Patient wird bestrahlt, ohne dass ein Facharzt, Fachmediziner oder Medizinphysiker sich das angeschaut hat. Künstliche Intelligenz bedeutet nicht Freiheit der IT“.