Flaschen mit alkoholischen Getränken
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Gesundheit

Alkoholpausen als guter Neujahrsvorsatz

Neujahrsvorsätze wie der „Dry January“, ein Monat ohne Alkohol, werden von Medizinern wie Primar Philipp Kloimstein vom Suchtkrankenhaus Maria Ebene befürwortet. Er betont, dass Alkohol gefährlich sein kann und empfiehlt regelmäßige Alkoholpausen.

Die Österreicherinnen und Österreicher trinken im Schnitt pro Kopf 11,1 Liter reinen Alkohol im Jahr. Viele nehmen sich zum Jahreswechsel vor, beim sogenannten „Dry January“ zumindest den ganzen Jänner auf Alkohol zu verzichten. „Zu viel Alkohol ist nie gut“, sagt Primar Philipp Kloimstein vom Suchtkrankenhaus Maria Ebene.

Regelmäßig längere Alkoholpausen werden empfohlen

Der Alkoholkonsum ist laut Kloimstein dann bedenklich bzw. gefährlich, wenn man jeden Tag trinkt und man ihn braucht, um einzuschlafen oder den Tag durchzustehen. Es sei egal, wie viel man trinkt, einen Monat lang trocken zu bleiben helfe der Gesundheit immer. Kloimstein empfiehlt, solche längeren Alkoholpausen regelmäßig zu machen.

Primar Dr. Philipp Kloimstein übernahm mit 01.04.2020 die ärztliche Leitung der Stiftung Maria Ebene.
Stiftung Maria Ebene
Primar Philipp Kloimstein vom Suchtkrankenhaus Maria Ebene

Auch Andreas Prenn, Leiter der SUPRO, hält es grundsätzlich für „sehr empfehlenswert“, ein gewisses Maß an Selbstbestimmung für sich selbst zu gewinnen – gerade nach Feiertagen wie Weihnachten und Silvester, aber im Fasching und in der Fastenzeit.

Dry January im Trend

Menschen gehen vernünftiger mit Alkohol um

„Wenn es schon einmal problematisch geworden ist, also wenn man in eine Abhängigkeitserkrankung hineingerutscht ist, sieht es anders aus. Dann ist die Abstinenz der Königsweg“, sagt Kloimstein. Für ihn sind die Menschen im Umgang mit Alkohol generell vernünftiger geworden. Das nimmt Kloimstein speziell bei Jugendlichen wahr. Das zeigen auch mehrere Studien über den Alkoholkonsum von Jugendlichen in Österreich.

Dieser Rückgang umfasst einerseits die Anzahl jener, die in diesem Alter bereits Alkohol konsumiert haben, andererseits weisen auch Indikatoren für intensivere Konsummuster (etwa in Verbindung mit Berauschung oder mit exzessivem Konsumverhalten) rückläufige Tendenzen auf. Dieser Trend wird sowohl durch Daten der ESPAD-Studie (European School Survey Project on Alcohol and Drugs) nahegelegt als auch durch Daten der HBSC-Studie (Health Behaviour in School-aged Children).

Konsum von Nikotinbeuteln nimmt zu

Unter jungen Menschen wird allerdings ein anderes Suchtmittel vermehrt konsumiert: Snus. „Was sicher sehr stark zunimmt, ist der Konsum von Nikotinbeuteln und Snus“, betont Prenn. Das sei ein „riesengroßes Problem“. Gleichzeitig nehme der Konsum von Zigaretten ab. „Das verschiebt sich immer ein bisschen hin und her“, beschreibt er.