Fleisch Metzger
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Wirtschaft

Neuer Schlachthof lässt auf sich warten

Vor vier Jahren ist der Schlachthof in Dornbirn geschlossen worden. Der Zeitplan für einen neuen Schlachthof in Rankweil verzögert sich jedoch. Die Betreibergesellschaft hofft auf einen Baustart im Frühjahr. Bis der Schlachthof dann aber in Betrieb gehen kann, wird es noch dauern.

Vor rund einem Jahr ist der Plan für einen neuen Schlachthof auf dem Gelände des Schweinemast- und Schlachtbetrieb von Markus Gstach in Rankweil präsentiert worden. Im Frühjahr hätte man eigentlich mit den Schlachtungen beginnen wollen, aber der Betriebsstart verzögert sich.

Das Projekt sei schwieriger als gedacht, erklärt Gerhard Fruhauf, Obmann der Ländle Vieh-Vermarktung. Der Neu- und Zubau müsse so geplant werden, dass der laufende Betrieb nicht beeinträchtigt werde. Inzwischen habe man aber eine Lösung gefunden. Ebenfalls zu klären waren noch einige baurechtliche Fragen, zum Beispiel das Abwasser aus den Schlachtungen. Dazu sollte es rund um Weihnachten noch ein letztes Gespäch mit Land und Verwaltung geben.

Für den Schlachthof habe man eine Betreibergesellschaft gegründet. Hier sei auch die VMG beteiligt, die die Lebensmittelkette Spar beliefert, wie auch Grundstückseigentümer Markus Gstach, der Bioverband, der Maschinenring, ein Tierabfall-Verwerter und eine Privatperson.

Kosten von mehr als fünf Millionen Euro

Nun will man die Bau- und Betriebspläne bei der Behörde einreichen. Wenn die Bewilligungen vorliegen, hofft Fruhauf auf einen Baustart im Frühjahr. Ende des Jahres könnte dann der Schlachthof in Betrieb gehen – mit einem Jahr Verspätung und Baukosten von mehr als fünf Millionen Euro. Das Land wolle als großzügiger Fördergeber einspringen, sagt Fruhauf, ansonst sei das Projekt kaum zu stemmen. An die 65 Prozent der Kosten könnten vom Land übernommen werden, hier seien aber noch die letzten Details zu klären.

Teuerung: Tiertransporte nehmen zu

Künftig sollen in dem neuen Schlachthof neben anderen Tieren jedes Jahr 6.000 bis 7.000 Rinder geschlachtet werden. Das wäre dieselbe Kapazität wie seinerzeit im Dornbirner Schlachthof.

Die Zeit für die Umsetzung des Projekts dränge, sagt Fruhauf. Das habe auch mit der aktuellen Marktsituation zu tun. Aufgrund der Teuerung in Vorarlberg werde es für die Landwirte nämlich immer lukrativer, die Tiere im benachbarten Ausland schlachten zu lassen. Das sehe man auch an den Tiertransporten, sagt Fruhauf, diese würden derzeit wieder zunehmen.