Schulden würden den Betroffenen zu Weihnachten zwar besonders bewusst, entstünden aber in der Regel davor, erklärt Simone Strehle-Hechenberger von der Schuldenberatung des IFS. Trotzdem gelte es auch bei Weihnachtseinkäufen aufzupassen, um die eigene Finanzkraft nicht zu überschätzen, warnt sie.
Mahngebühren als Zusatzeinnahme einkalkuliert
Angebote, die mit Slogans wie „Kauf jetzt, zahle später!“ werben, seien abzulehnen, so Strehle-Hechenberger. Auch Ratenfinanzierungen können problematisch sein. Die Händler bieten Produkte mit diesem Finanzierungsmodell manchmal sogar günstiger an als bei Sofortzahlung. Sie rechnen damit, dass ein Teil der Kunden Raten schuldig bleibt. Die Mahngebühren sind als Zusatzeinnahme bereits einkalkuliert.
Sozialer Aspekt belastet Betroffene
Bei Handyverträgen sind versteckte Servicepauschalen zu beachten. Auch die Laufzeit spielt eine Rolle. Wer ein teures Handy über einen Zweijahresvertrag abbezahlt, sollte bedenken, dass die Raten auch dann fällig werden, wenn das Telefon kaputtgeht. Internet- und Streaming-Anbieter locken auch mit anfänglich reduzierten Gebühren. Diese steigen aber nach einigen Monaten und können ein angespanntes Haushaltsbudget weiter belasten.
Beim Kauf von Geschenken gehe es auch um soziale Teilhabe, erklärt Strehle-Hechenberger. Die Betroffenen belaste es zu Weihnachten besonders, wenn sie beim Schenken nicht mithalten können. Ursachen für die Schulden sind aber oft andere, etwa Arbeitslosigkeit, Scheidung oder lange Krankheiten.