Skitourengeher in der Ferne – Winter
ORF Vorarlberg
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Chronik

Skitouren mit interaktiver Karte naturverträglich planen

Die frisch verschneiten Hänge locken viele Wintersportlerinnen und Wintersportler in die Berge. Bei der Planung von Touren im freien Gelände sollte dabei nicht nur auf etwaige Gefahren wie beispielsweise durch Lawinen geachtet werden, sondern auch auf die Natur. „Respektiere deine Grenzen“ bietet darum jetzt eine interaktive Karte an.

Die interaktive Karte von „Respektiere deine Grenzen“ soll Wintersportlerinnen und Wintersportlern vor allem näherbringen, wie sie sich abseits der gesicherten Pisten im freien Gelände – naturverträglich – verhalten sollen. Man könne sich außerdem informieren, wo Touren verboten seien. „Auch das gibt es bei uns in Vorarlberg“, betont Christoph Daxer, Projektleiter von „Respektiere deine Grenzen“.

„Wir haben Wildruhezonen und Schutzgebiete ausgewiesen und haben jetzt auch die Möglichkeit, das über Apps den Wintersportlerinnen und Wintersportlern zur Verfügung zu stellen, dass sie ihre Routenplanung naturverträglich gestalten können“, führt Landesrat Daniel Zadra (Grüne) weiter aus.

Sicher Tourengehen

In den Bergen gibt es wieder Neuschnee und die verschneiten Hänge sind für Tourengeher natürlich ein Reiz. Doch das freie Gelände ist gefährlich.

Tipps für naturverträgliche Tourenplanung:

Auch die Initiative „Sicheres Vorarlberg“ gibt Ratschläge, wie man Touren außerhalb des gesicherten Skiraumes naturverträglich planen kann. Dazu gehört unter anderem

  • auf Skitouren in den Dämmerungszeiten zu verzichten,
  • Waldränder und schneearme Flächen zu meiden,
  • im Wald auf gekennzeichneten Routen zu bleiben
  • und vorab zu prüfen, ob die geplante Tour durch ein Schutzgebiet oder eine Wildruhezone verläuft.

„Spagat zwischen Genuss und Gefahr“

„Wenn wir uns im freien Skiraum bewegen, ist es ein Spagat zwischen Genuss und Gefahr“, stellt Landesrat Christian Gantner (ÖVP) klar. „Aber wir haben auch eine Verantwortung – uns selbst gegenüber, dass wir wieder gesund nach Hause kommen, aber auch unseren Tourenpartnern gegenüber und den Rettungskräften gegenüber, wenn dann wirklich etwas passiert“, betont er.

Die Rettungskräfte würden sich zwar freiwillig melden, fügt Mario Amann, Geschäftsführer der Initiative „Sicheres Vorarlberg“ hinzu, „aber sicher nicht gerne bei Lawinenwarnstufe vier, um sich dann hinauszuwagen, um jemanden zu retten, der – ich sage jetzt fahrlässig – bei dieser Gefahr ins freie Gelände eingetreten ist“, hält er fest.

Unbelehrbare gebe es immer wieder

Die meisten Wintersportlerinnen und Wintersportler seien zwar sehr risikobewusst unterwegs, doch Unbelehrbare gebe es immer wieder, die sich auch von Lawinenwarnstufe vier nicht abhalten lassen würden. „Ich war überrascht, dass das immer noch ein Drittel aller Lawinentoten ausmacht“, gibt Amann zu bedenken.

Von 158 Tagen, an denen der Lawinenwarndienst eine Empfehlung ausgegeben hatte, seien genau drei Tage so eingestuft worden. „Da muss man wirklich überlegen: ‚Muss das sein, dass ich an diesen drei Tagen unbedingt in dieses Gelände muss und mich dann dementsprechend vielleicht verletze oder es sogar tödlich ausgeht‘“, meint Amann.

Unfälle durch Vorbereitung vermeiden

Viele Unfälle abseits der gesicherten Pisten könne man durch eine entsprechende Vorbereitung – hinsichtlich Material, Planung, Fitness, etc. – vermeiden, heißt es bei der Initiative „Sicheres Vorarlberg". „Die Teilnahme an einem der zahlreichen Kursangebote der Alpinorganisationen hilft, das notwendige Wissen zu erwerben und zu üben“, rät Amann.