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Verkehr

Zu wenig Platz: Bahnausbau oder Ortsumfahrung für Lorüns

Geht es nach einer vom Land Vorarlberg in Auftrag gegebenen Untersuchung, braucht die Montafonerbahn in Lorüns in Zukunft zwei Bahngleise. Das könnte sich auf die seit Jahren debattierte Ortsumfahrung auswirken: Laut Bürgermeister Andreas Batlogg ist kein Platz für ein zweites Gleis und eine umgelegte Straße.

Seit über 50 Jahren werden in Lorüns schon Pläne für eine mögliche Ortsumfahrung gewälzt. An die 40 verschiedene Varianten wurden schon entwickelt und geprüft. Gebaut hat man bis jetzt aber noch keine davon.

Wenn der Personen- und Güterverkehr auf Schienen im Montafon künftig ausgebaut werden soll, braucht es im Bereich der Gemeinde Lorüns ein zweites Gleis. Zu diesem Schluss kommt eine vom Land Vorarlberg in Auftrag gegebene Studie, die sich mit der Entwicklung der Montafonerbahn befasst hat.

Ein solcher zweigleisiger Ausbau könnte sich aber auf die seit Jahren debattierte Ortsumfahrung für die Gemeinde Lorüns auswirken: Die aktuell geplante Lösung sehe vor, die Straße hinter das Bahngleis in Richtung Ill zu verlegen, beschreibt Bürgermeister Andreas Batlogg. Für die Straße sei der Bereich zwischen Gleis und Fluss aber zu schmal, weshalb die Bahn etwa zwei Meter in Richtung des Siedlungsgebietes verrückt werden müsste.

Lorüns Umfahrung
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Nach derzeitigen Plänen sollte die Montafonerstraße (L188) hinter das Bahngleis in Richtung Ill verlegt werden

Ein Verkehrsträger müsste unter die Erde

Zwei Gleise im Ortsgebiet wären zwar prinzipiell möglich, aber nicht zusätzlich zur Verlegung der Straße. „Für beide Verkehrsträger besteht oberflächlich kein Platz“, stellt Batlogg klar. Einer der beiden Verkehrsträger müsste unter die Erde verlegt werden – was wesentlich mehr kosten würde, betont er. Batlogg befürchtet, dass sich die Ortsumfahrung dadurch weiter verzögern könnte.

Aus Sicht des Landes sollten die weiteren Planungen zur Straße auf der einen und zur Schiene auf der anderen Seite im Bereich der Gemeinde Lorüns daher als gemeinsames Projekt verfolgt werden. Am Ende soll eine Lösung stehen, die die Anforderungen beider Verkehrsträger erfülle, beziehungsweise die Entwicklungsoptionen dafür offenhalte, sagen die beiden zuständigen Landesräte Marco Tittler (ÖVP) und Daniel Zadra (Grüne). Das Ziel sei eine „sichere, leistungsfähige und zukunftstaugliche Verkehrsinfrastruktur für die Gesamtmobilität der Talschaft Montafon“.

Planungsgrundlage im März festgelegt

Bereits im März dieses Jahres hat sich die Vorarlberger Landesregierung bezüglich der Ortsumfahrung für die Gemeinde Lorüns auf den Straßenkorridor „Mitte“ als Planungsgrundlage geeinigt. Diese Pläne würden vorsehen, die Montafonerstraße (L188) hinter das Bahngleis in Richtung Ill zu verlegen. Dafür müsste das Gleis ca. zwei Meter Richtung Ortskern verlegt werden.

Die Ziele dieses Projekts seien klar und eindeutig, betonten Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) und Landesrat Tittler im Zuge der Entscheidung: „Wir wollen die Bevölkerung vom Verkehr entlasten und die innerörtliche Verkehrssicherheit erhöhen. Mit dem vorliegenden Regierungsbeschluss haben wir einen weiteren Schritt zur Umsetzung dieses für die Gemeinde und die Region wichtigen Straßenprojekts gesetzt", wurde der Ortsumfahrung noch im März ein hoher Stellenwert beigemessen.