180kV-Stromleitung
ORF.at/Georg Hummer
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Chronik

Vogel verursachte Stromausfall in Gaißau

Am dritten Stromausfall in Gaißau innerhalb kurzer Zeit ist offenbar ein Vogel schuld gewesen. Eineinhalb Stunden blieb die Gemeinde samt Teilen der Nachbargemeinde Höchst am Montagabend dunkel. Die Ursachensuche wurde durch dichten Nebel erschwert, Suchmannschaften mussten alle Freileitungen abgehen.

Nebel behinderte am Dienstagvormittag auch die Suche nach der Ursache für den Stromausfall. Letztlich konnte aber der Vogel als Grund für den Kurzschluss ausgemacht werden. Ab 17.15 Uhr am Montagabend waren alle etwa 1.700 Gaißauer Haushalte von der Stromversorgung abgeschnitten. Das Tier überlebte den Zwischenfall nicht.

Die Vorarlberger Energienetze erklärten auf Anfrage des ORF Vorarlberg, das Tier sei in eine Freileitung geflogen und habe einen Kurzschluss verursacht. Vermutlich habe der Vogel bei dem dichten Nebel die Orientierung verloren und war mit der Hochspannungsleitung zusammengestoßen.

Sofort auf Fehlersuche

Der Netzbetreiber betonte, dass man sich augenblicklich auf die Fehlersuche gemacht habe. In so einem Fall arbeite sich das zuständige Team des Energiestörungsdienstes von Trafostation zu Trafostation vor, um den Kurzschluss im System zu finden. Nicht betroffene Gebiete habe man daher auch schneller wieder an das Netz nehmen können, erklärte der Unternehmenssprecher auf Anfrage des ORF Vorarlberg.

Für Gaißau war es heuer bereits der dritte Stromausfall. Schon im April und im Juli war die Versorgung für jeweils etwa eine halbe Stunde unterbrochen worden. Ungeplante Stromausfälle sind in der Regel rasch behoben. Im Durchschnitt dauerten sie im Vorjahr laut E-Control 24 Minuten.

Wie kann ein Vogel einen Stromausfall auslösen?

An sich können Vögel durchaus auf Hochspannungsleitungen sitzen, denn der Strom fließt quasi an ihnen vorbei. Ihr Körper und die Luftstrecken zu anderen Leitungen stellen für wandernde Elektronen einen wesentlich höheren Widerstand dar als der Metalldraht.

Wenn ein großer Vogel aber beispielsweise mit einem Flügel an die Leitung und dem anderen an einen Mast bzw. eine benachbarte Leitung kommt, bildet er eine Brücke zwischen unterschiedlichen Spannungen, durch die Strom fließt – ähnlich einer Sicherung, die durchbrennt. Auch der feuchte Nebel könnte diesen Vorgang begünstigt haben.