Umgekehrt betrachtet: In Tirol sind es fast 94 Prozent der Männer, die sich auch um Kinder, Küche und Kegel kümmern. Das ist der österreichweit höchste Wert. In Vorarlberg übernehmen hingegen nur knapp 85 Prozent der Männer „Sorgearbeit in Haushalt und Familie“. Die Daten stammen aus einer kürzlich veröffentlichten Studie der Statistik Austria zum Tagesablauf Erwachsener in den vergangenen beiden Jahren.
Alle Frauen machen Hausarbeit
Demnach geben 100 Prozent der Befragten erwachsenen Vorarlbergerinnen an, Hausarbeit zu leisten. Ein so hoher Wert wird ansonsten in ganz Österreich nicht erreicht. Auch beim Ausmaß der Hausarbeit übertreffen die Frauen die Männer: Im Schnitt sind es 4,15 Stunden, die sie täglich damit verbringen.
Jene Männer, die überhaupt im Haushalt helfen, investierten im Schnitt 2,57 Stunden pro Tag. Das ist aber immerhin mehr als bei den Wienern. In der Bundeshauptstadt helfen zwar über 88 Prozent der Männer im Haushalt, aber dafür im Schnitt nur 2,34 Stunden.
Kinderbetreuung statistisch kaum messbar
Der Anteil jener Vorarlberger, die sich konkret in der Kinderbetreuung zu Hause engagieren, war sogar so niedrig, dass er die statistischen Relevanzkriterien nicht mehr erfüllte. In Haushalten mit Kindern übernehmen die Frauen im Schnitt 2.42 Stunden die Betreuung. Bei den Männern ist es – statistisch nicht gesichert – etwa eine Stunde weniger. Zum Vergleich: In Wien engagierten sich die Männer im Schnitt 2.32 Stunden am Tag bei der Betreuung ihrer Kinder.
Frauen verbringen nach wie vor mehr Zeit mit Arbeit als Männer. Das zeigt die von Bundeskanzleramt und Frauenministerium beauftragte neue Zeitverwendungsstudie der Statistik Austria. „Arbeit“ setzt sich dabei zusammen aus Erwerbstätigkeit und unbezahlter Arbeit wie Kindererziehung, Pflege von Angehörigen und Freiwilligentätigkeit. Frauen verrichten nach wie vor deutlich mehr Arbeit im Haushalt – auch dann, wenn sie im Beruf gleich viel oder mehr arbeiten als ihre Partner – mehr dazu in Frauen arbeiten mehr als Männer.