PCR-Multitest im LKH
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Gesundheit

In den Spitälern wird nicht nur auf Covid getestet

Die Landeskrankenhäuser in Vorarlberg setzen keine Antigen-Tests mehr ein, um Infektionen mit dem Coronavirus nachzuweisen. Die Restbestände werden eingesammelt und entsorgt. Es gibt nämlich bessere Methoden, um Covid-Infektionen nachzuweisen – und nicht nur diese: Mit der PCR-Methode wird auch auf andere Erreger getestet.

Covid hat auch im Krankenhaus seinen Schrecken stark verloren. Aber man will trotzdem wissen, welche Patienten infiziert sind, wenn sie stationär aufgenommen werden. Jeder fünfte Antigen-Schnelltest liefert aber ein falsches Ergebnis – das ist im Klinikalltag nicht gut genug, sagt Gabriele Hartmann. Die Kraneknhaus-Hygienikerin ist dafür zuständig, dass die Tests reibungslos ablaufen.

„Für mich sind die Schnelltests im Krankenhaus passé“, sagt Hartmann: „Ob sie draußen noch Verwendung finden – z.B. aus epidemiologischen Gründen, wenn gerade ein Ausbruchsgeschehen ist – das mag dahingestellt sein. Aber im Krankenhaus brauchen wir sehr gute Tests und der Goldstandard sind einfach die PCRs.“ Inzwischen habe man an den Krankenhäusern PCR-Testverfahren, die nur noch kurze Zeit brachen: „Nur eine Stunde oder sogar nur 15 Minuten, sodass wir nur mehr diese Tests machen, weil sie einfach besser sind.“

Dreifach-Testung auf CoV, Influenza und RSV

Diese PCR-Tests können aber nicht nur Covid schnell nachweisen, sondern wesentlich mehr, erklärt die Hygienikerin: „Hier haben wir eine Dreier-Testung. Damit können wir Influenza nachweisen; wir können noch ein anderes respiratorisches Virus nachweisen, das häufig vorkommt und schwere Infekte hervorruft, nämlich das RSV Virus. Und wir können damit SARS-Cov2 nachweisen.“

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Die PCR-Schnelltestung funktioniert mit solchen Test-Cassetten…
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…diese werden dann in das Testgerät geschoben und in weniger als einer Stunde (manchmal sogar nach 15 Minuten), liegt ein belastbares Ergebnis vor.
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Mit diesem Verfahren wird nicht nur SARS-Cov2, sondern auch Influenza (Grippe) oder RSV nachgewiesen – ein weiteres Virus, das die Atemwege befällt und schwere Verläufe hervorrufen kann.

Je nach Ergebnis wird isoliert

Je nach Ergebnis werden die Patienten unterschiedlich untergebracht: „Wenn ein Patient z. B. Influenza hat, kommt er in ein Zimmer und wenn ein zweiter Patient Influenza hat, kommt der zu ihm ins Zimmer“, erklärt Hartmann: „Also wir isolieren dann, je nachdem, was der Patient nachgewiesen bekommen hat.“

Keine Antigen Schnelltests mehr an Landeskrankenhäusern

Die sogenannten "Nasenbohrer-Tests“ sind an den Landeskrankenhäusern Geschichte. Sie gelten als wesentlich unsicherer als PCR Tests. Die Restbestände werden eingesammelt und entsorgt.

Im Jänner ist Hochsaison

Platz dafür gibt es im Moment ausreichend, in den Landeskrankenhäusern: „Noch, ja. Ob sich das dann im Jänner noch ausgeht, wenn die Influenza Hochsaison hat und wir dann noch Covid dazu haben – schauen wir mal. Aber noch geht es sich gut aus im Moment.“

Immer noch hohe Kosten

Im Landeskrankenhaus Feldkirch werden jeden Tag 20 PCR Schnelltests durchgeführt, ein Klacks im Vergleich zu den vergangenen Coronawellen. Aber Sicherheit hat weiter ihren Preis: Die Landeskrankenhäuser geben durchschnittlich 200.000 Euro im Jahr für PCR-Tests aus.

Covid-Welle wächst weiter

Die Corona-Welle in Vorarlberg flaut nicht ab. Das zeigen die aktuellen Krankenstands-Zahlen der Österreichischen Gesundheitskasse. Aktuell sind im Land 1.580 Menschen wegen Covid krankgemeldet. Das sind um fast 400 mehr als in der Woche davor und fast doppelt so viel wie bei der letzten Corona-Welle vor einem Jahr. Rechnet man auch noch grippale Infekte und andere Erkrankungen dazu, sind zurzeit mehr als 12.200 Menschen in Vorarlberg bei der ÖGK krankgeschrieben.