„Ich weiß es aus eigener Erfahrung. Ich habe oft in meinem Leben keine Möglichkeit gehabt, warm zu essen oder wollte einfach nicht nach Hause gehen, weil es so schwer war“, erzählt Jules Gorbach. „Ich hatte auch solche Zeiten“, fügt Larissa Lupu hinzu.
Nicht alle Jugendlichen, die bei der Offenen Jugendarbeit in Dornbirn zusammenkommen, sind von Hunger betroffen. Aber die interne Umfrage hat ergeben: Es sind viele dabei, die froh sind, sich überhaupt eine Mahlzeit am Tag leisten zu können – egal ob warm oder kalt.
Jugendliche „zuhauf“ betroffen
Bei der Offenen Jugendarbeit Dornbirn wisse man aus Erfahrung, dass es Jugendliche, die nicht täglich eine warme Mahlzeit bekommen, „zuhauf“ geben würde, berichtet Geschäftsführer Stefan Rainer. „Es gibt auch Jugendliche, die leider in der ganzen Woche sonst keine warme Mahlzeit bekommen“, bedauert er.
Für viele sei es sicher ein Kostenthema, meint er. In vielen Fällen würden aber auch beide Elternteile arbeiten, auch Kinder von Alleinerziehenden seien betroffen. „Die Jugendlichen bekommen dann – wenn überhaupt – einen kleinen Geldbetrag in die Hand und man sagt ihnen: ‚Da, kauf dir etwas zu essen!‘“, beschreibt er. Bei den gestiegenen Preisen sei damit aber oftmals keine Mahlzeit leistbar.
Jeden Freitag eine warme Mahlzeit
Durch die Aktion von drei Vorarlberger Rotary-Clubs soll es für die Jugendlichen in der Offenen Jugendarbeit Dornbirn nun jeden Freitag ein ganzes Jahr lang eine warme Mahlzeit geben – eingekauft, gekocht und gegessen wird gemeinsam. Beim Einkaufen achte man vor allem darauf, saisonale und regionale Produkte zu kaufen und auf den Preis zu schauen. „Das ist wichtig, gerade jetzt in der heutigen Zeit“, meint Jugendarbeiter Cyrill Traxler. Man versuche, mit minimalem Aufwand das Maximale herauszuholen.
Jugendliche ohne warme Mahlzeit
Chancenreich gibt es im Land bei weitem nicht für alle Kinder und Jugendlichen. Denn: Nicht alle Jugendlichen erhalten jeden Tag zumindest eine warme Mahlzeit. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Umfrage.
Unterschiedliche Lebenswelten treffen aufeinander
Dafür stellen die Rotarier 10.000 Euro zur Verfügung – und helfen auch in der Küche mit. „Für uns als Rotary Club ist es schön, dass wir einerseits beim Kochen dabei sein können, mit den Jugendlichen in Kontakt kommen können und dann beim Essen natürlich auch mit den Jugendlichen in den Austausch kommen“, meint beispielsweise Simon Burtscher. „Es treffen unterschiedliche Lebenswelten aufeinander“, beschreibt er. „Das ist gut, wenn sich diese zwei Welten austauschen und Verständnis füreinander finden“, meint auch Peter Schmid.
Toleranz, Chancengleichheit und Gerechtigkeit
Die Mission der OJAD ist, Toleranz, Chancengleichheit und Gerechtigkeit zu schaffen – helfen steht an oberster Stelle. Jugendliche können dort unter anderem ihren Pflichtschulabschluss nachholen, Arbeit finden oder einfach Konzerte besuchen. Finanziert wird die OJAD hauptsächlich mit öffentlichen Geldern.