Illustration zum Thema „Fast Fashion“, Textilindustrie, Umweltproblem (17.5.2022)
HANS KLAUS TECHT / APA / picturedesk.com
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Chronik

Textilfirma Huber wird Lohndiebstahl vorgeworfen

Menschenrechtsaktivisten werfen dem Eigentümer der Vorarlberger Textilmarke Huber Lohndiebstahl vor. Er soll thailändischen Textilarbeiterinnen 5,5 Millionen Euro schulden. Es gehe um ausstehende Löhne und Abfertigungen, wie Ö1 und „Presse“ berichten. Huber bestätigte eine Geschäftsbeziehung und will den Fall untersuchen.

Der Verein Südwind erhebt schwere Vorwürfe gegen die Vorarlberger Textilfirma Huber. Eine Schwesterfirma von Huber stellte in Thailand Kleidung her. Auch Huber soll Waren von Body Fashion verkauft haben, behauptet der Verein Südwind. Die thailändische Fabrik wurde 2020 geschlossen, den Arbeiterinnen sei man aber Löhne und Abfertigungen in Höhe von 5,5 Millionen Euro schuldig geblieben. „Bei dieser Sachlage sprechen wir ganz klar von Lohndiebstahl“, sagt die Menschenrechtsaktivistin Gertrude Klaffenböck.

Obwohl der gemeinsame Eigentümer verurteilt worden sei, hätten die Frauen bis jetzt kein Geld gesehen, kritisieren die Menschenrechtsaktivisten. „Diese Body Fashion in Thailand wurde 2020 geschlossen. Mehr als 900 Arbeiterinnen wurden von einem auf den anderen Tag gekündigt, ohne Abfindungen, Boni und ausstehende Löhne zu bekommen“, sagt Klaffenböck. Einige Thailänderinnen haben demnach ihre Wohnungen verloren oder konnten sich das Essen nicht mehr leisten.

Huber: Untersuchungen eingeleitet

Die Huber Holding AG reagierte auf die Vorwürfe am Donnerstagabend mit einer schriftlichen Stellungnahme: „Weitere interne Recherchen unserer Zollabteilung haben ergeben, dass im Jahr 2020 begrenzte Lieferungen durch die Firma Body Fashion Thailand erfolgten. Die Fakturierung dieser Lieferungen an uns erfolgte jedoch durch einen unserer gelisteten Lieferanten“, teilte das Unternehmen mit.

Es sei daher davon auszugehen, dass die Produktion aufgrund der Pandemie an einen Unterlieferanten weitergegeben wurde. „Wir untersuchen dies und erwarten die volle Kooperation unseres Lieferanten, da sich alle unsere Zulieferer zur Einhaltung der Beschäftigungs- und Arbeitsbedingungen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) verpflichtet haben. Wir werden die Ergebnisse mitteilen, sobald wir unsere Untersuchung abgeschlossen haben.“ Nach aktuellem Wissensstand gebe es keine Hinweise auf eine Geschäftsbeziehung zwischen der Huber Holding AG und Body Fashion Thailand.