Nina Ortlieb, Interview auf dem Krankenbett
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Nach 20. Operation: Ortlieb plant Comeback

Die Vorarlberger Speed-Spezialistin Nina Ortlieb hat vier Tage nach ihrem schweren Sturz in St. Moritz schon wieder neuen Mut gefasst. Nach der Operation des Schien- und Wadenbeinbruchs rechnet die Vizeweltmeisterin mit ihrem Comeback in der nächsten Saison. Aufgeben ist für sie keine Option, dafür liebe sie den Skisport zu sehr und habe das Gefühl, noch mehr erreichen zu können.

Die schwere Verletzung zog sich Ortlieb beim Einfahren für den Super-G in St. Moritz zu. Mittlerweile geht es der Lecherin besser. „Die ersten Tage waren schwierig. Aber jetzt spüre ich, wie es bergauf geht. Das hilft mental und auch körperlich“, sagt Ortlieb. Der Unfall sei sehr überraschend gekommen. Sie habe die schwierigsten Passagen in dem Lauf bereits hinter sich gehabt. Drei oder vier Tore vor dem Ziel habe es ihr bei schlechter Sicht und Neuschnee dann „aus dem Nichts“ die Beine auseinandergezogen.

Schien- und Wadenbein gebrochen

Ortlieb wurde in Vorarlberg von Christian Schenk operiert, der bereits vor knapp drei Jahren nach einem Sturz in Crans Montana ihr schwer beschädigtes Knie am gleichen Bein reparierte. Dieses Mal zog sich Ortlieb einen Bruch am Schienbein zu, das Wadenbein brach gleich zweimal. „Zwei-Etagen-Fraktur“, beschreibt Chirurg Schenk die Verletzung, die „ein bisschen tricky“ zu flicken gewesen sei. Ortlieb könne nun auf dem Rad sitzen und habe schon mit der Beinpresse mit 30 Kilo Belastung trainiert. Das werde jetzt schrittweise gesteigert, so der Chirurg.

Ortlieb rechnet mit Comeback

Ski-Profi Nina Ortlieb rechnet nach ihrer Operation des Schien-und Wadenbeinbruchs mit ihrem Comeback in der nächsten Saison. Vor vier Tagen war sie in St. Moritz schwer gestürzt.

Bei Heim-WM „auf jeden Fall dabei sein“

Die Prognose bei Nina Ortlieb ist gut, darum hat die Abfahrts-Vizeweltmeisterin auch nach ihrer insgesamt 20. Operation schon wieder klare Ziele. Wenn alles gut laufe, sei sie bei den ersten Rennen in der nächsten Saison dabei.

„Nach wie vor habe ich das Gefühl, ich kann noch viel mehr erreichen, als ich bisher geschafft habe“, so Ortliebs Antrieb, außerdem mache sie den Sport noch viel zu gerne, um schon aufzuhören. Bei der Heim-WM in Saalbach im Februar 2025 wolle sie „auf jeden Fall“ dabei sein. Der psychologische Vorteil für die Reha: Die Verletzung vor drei Jahren war deutlich schwerer als die jetzige – und die Comeback-Saison brachte WM-Silber.