Kind malt etwas aus, Filzstifte
New Africa – stock.adobe.com
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politik

Kinder, Eltern und Schulen: Ausbau der Unterstützung

Das Land Vorarlberg baut ab dem kommenden Jahr seine Angebote der Schulischen Assistenz, der Schulsozialarbeit und der „Frühen Hilfen“ für Kinder bis zu drei Jahren aus. Es solle mehr Unterstützung für Kinder, Eltern und Pädagogen geben, so Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) bei einer Pressekonferenz nach der Regierungssitzung am Dienstag.

Man wolle weiter Akzente auf dem Weg setzen, der chancenreichste Lebensraum für Kinder und Jugendliche zu werden, sagte Wallner bei der Präsentation der Initiativen. In diesem Sinne will das Land drei Schwerpunkte ausbauen: die Schulische Assistenz, die Schulsozialarbeit und die „Frühen Hilfen“.

„Aus Pflichtschulen nicht mehr wegzudenken“

Die zuständige Landesrätin Barbara Schöbi-Fink (ÖVP) unterstrich die Bedeutung der Schulischen Assistenzkräfte, „die aus unseren Pflichtschulen nicht mehr wegzudenken sind“. In vielen Fällen sei die Teilhabe von Kindern am Unterricht nur durch die Schulische Assistenz möglich.

Im Schuljahr 2023/24 waren 324 Schulische Assistenzkräfte an 153 Standorten im Einsatz, im nächsten Jahr werden für die Schulische Assistenz 9,7 Millionen Euro budgetiert, für 2023 waren es noch 8,5 Millionen Euro gewesen.

Bedarf an Schulsozialarbeit „enorm gestiegen“

Die Schulsozialarbeit hat in Vorarlberg eine 20-jährige Geschichte, „der Bedarf ist enorm gestiegen“, stellte Soziallandesrätin Katharina Wiesflecker (Grüne) fest. Derzeit werde sie an 33 Standorten angeboten. An den Pflichtschulen stehen 22 Vollzeitstellen für Sozialarbeit zur Verfügung, dieser Dienst soll in den nächsten vier Jahren auf 40 Vollzeitstellen ausgebaut und auf ganz Vorarlberg ausgeweitet werden.

Der Ausbau solle nach Möglichkeit im Schuljahr 2023/24 starten. Im heurigen Budget waren knapp 1,5 Millionen Euro für die Schulsozialarbeit veranschlagt, ab 2024 werden bis zum Abschluss des Ausbaus jährlich 500.000 Euro dazukommen.

„Mobbing ist ein Riesenthema geworden“

Wiesflecker verwies diesbezüglich auch auf einen „dezidiert im Kinder- und Jugendhilfegesetz vorgeschriebenen Präventionsauftrag“. Probleme könnten entstehen, wenn es etwa Gewalt, eine Trennung oder einen Todesfall in der Familie gebe. Umgekehrt entstünden auch Probleme an den Schulen selbst: „Mobbing ist ein Riesenthema geworden“, so Wiesflecker. Gerade in solchen Settings greife die Schulsozialarbeit.

700.000 Euro mehr für „Frühe Hilfen“

Eine bessere Finanzierung der „Frühen Hilfen“ für Kinder im Alter von bis zu drei Jahren wird im kommenden Jahr durch eine 15a-Vereinbarung mit dem Bund möglich. Bund und Sozialversicherungsträger stellen in den nächsten fünf Jahren bundesweit jeweils 21 Millionen Euro pro Jahr zur Verfügung, Vorarlberg profitiert von zusätzlichen 700.000 Euro.

In den vergangenen vier Jahren wurden durchschnittlich rund 220 Familien neu in die Familienbegleitung der „Frühen Hilfen“ aufgenommen und durchschnittlich rund 460 Familien laufend beraten. 2022 wurden etwa 274 Familien neu in die Begleitung übernommen und 497 Familien laufend begleitet. Das Programm wurde in Vorarlberg 2008 ins Leben gerufen.