Pflege-Ausbildung an der Schule für Sozialbetreuungsberufe in Bregenz (SOB)
ORF
ORF
Bildung

Pflegeschule mit mehr Klassen und Angeboten

Der Personalmangel in der Pflege ist ein Dauerthema: Nicht nur in der Altenpflege auch in der Familienarbeit fehlen Fachkräfte. Um mehr davon ausbilden zu können, reagiert die Schule für Sozialbetreuungsberufe (SOB) in Bregenz jetzt mit mehr Unterrichtsräumen und Ausbildungsangeboten.

Wer Menschen helfen und einen ebenso abwechslungsreichen wie krisensicheren Job will, liegt mit einer Ausbildung an der Schule für Sozialbetreuungsberufe genau richtig. Die Klassenanzahl hat sich in den letzten zehn Jahren mehr als verdoppelt. Weil die Kapazität der Schule zu klein geworden ist, wurde sie umgebaut. Außerdem sind die Ausbildungszweige erweitert worden.

Gut angenommen wird etwa die sog. „Gedehnte Ausbildung“ – sie wird statt in zwei in drei Jahren absolviert. „Gedacht ist sie für Frauen und Männer mit kleinen Kindern, oder für Migrantinnen und Migranten, sie von der deutschen Sprache her langsamer lernen möchten“, erklärt Direktorin Susanne Schelling-Schnitzer: „aber auch für Menschen, die Angehörige pflegen und sich zusätzlich qualifizieren wollen.“

Fotostrecke mit 5 Bildern

Pflege-Ausbildung an der Schule für Sozialbetreuungsberufe in Bregenz (SOB)
ORF
Pflege-Ausbildung an der Schule für Sozialbetreuungsberufe in Bregenz (SOB)
ORF
Pflege-Ausbildung an der Schule für Sozialbetreuungsberufe in Bregenz (SOB)
ORF
Pflege-Ausbildung an der Schule für Sozialbetreuungsberufe in Bregenz (SOB)
ORF
Pflege-Ausbildung an der Schule für Sozialbetreuungsberufe in Bregenz (SOB)
ORF

„Soziale Betreuung ist mehr als nur Pflege“

Die angehenden Sozialarbeiter und Sozialarbeiterinnen lernen in der Alten- und Familienarbeit, Menschen in Ausnahmesituationen zu begleiten, zu unterstützen und gegebenenfalls zu pflegen. „Sozialbetreuung bedeutet, dass man Menschen im Altersheim da abholt, wo sie stehen; dass man lernt, Biografie-Arbeit zu machen; dass man lernt, kognitives Training mit ihnen zu machen; dass man lernt, den Alltag für die Menschen lebens- und liebenswert zu machen“, sagt die Direktorin: „Soziale Betreuung ist mehr als nur Pflege.“

Ausbildung nicht nur für Junge

Das Durchschnittsalter der Studierenden beträgt 29 Jahre – die Jüngste ist 16, der Älteste ist 58 Jahre alt. Viele von ihnen haben bereits eine Ausbildung in einem anderen Beruf und orientieren sich neu im Sozialbereich. „Mein jetziges Arbeitsleben ist ganz anders, als ich es bisher gewohnt war, mit 40 Stunden im Büro und in der Kundenbetreuung. Jetzt habe ich unterschiedliche Dienste, mit Wochenenddiensten und Nachtdienste. Das ist sehr spannend“, berichtet der 58-jährige Christian Hämmerle: „Es ist auch die duale Ausbildung hier in der SOB mit zwei Schultagen und drei Praktikumstagen im Heim sehr interessant. Man kann sofort das Gelernte in die Praxis umsetzen.“

Neue Pflegeschule

Der Personalmangel in der Pflege spitzt sich auch in Vorarlberg immer mehr zu. Nicht nur im Alten- sondern auch im Familienbereich fehlen Fachkräfte. Die Schule für Sozialbetreuungsberufe in Bregenz – kurz SOB – will dem Pflegenotstand entgegenwirken und hat deshalb zusätzliche Klassenräume geschaffen und sie bietet ausserdem mehr Ausbildungsangebote.

Bunter Mix aus Altersklassen und Kulturen

20 Prozent der Studierenden sind männlich – die SOB besuchen im Moment 250 Menschen aus 20 Nationen – mit verschiedenen Altersklassen und Kulturen. Für Lehrerin Birgit Gieselbrecht-Lanz liegt gerade in dieser guten Mischung besonderes Potenzial: „Weil eben die unterschiedlichen Sichtweisen auch Diskussionen anregen. Und dann weiß man, warum man etwas tun sollte und warum man vielleicht in manchen Situationen vielleicht eher mal einen Schritt zurückgehen sollte – dass man nicht alle gleich behandeln kann und sollte, weil jeder ein Individuum ist, das man ganz individuell anschauen muss und sollte.“

Großzügig geförderte Ausbildung

Neben den guten Berufsaussichten sind es auch die aufgrund des Pflegepersonalmangels großzügig von Bund und Land geförderten Schulkosten, die eine Ausbildung an Schule für Sozialbetreuungsberufe zurzeit besonders attraktiv machen.