Achtal Bregenzerwald
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Politik

Achtal-Radweg ist endgültig vom Tisch

Ein möglicher Radweg durch das Achtal vom Bregenzerwald ins Rheintal ist nun endgültig vom Tisch. Das gaben Land und Regio Bregenzerwald bekannt. Die rechtlichen Hürden seien zu groß.

Das Achtal zwischen Kennelbach und Doren ist europäisches Naturschutzgebiet. Die Bautätigkeit und der zu erwartende rege Radverkehr hätten jedenfalls Eingriffe in das Naturschutzgebiet entlang der Bregenzerach bedeutet. Ein Rechtsgutachten, das in Auftrag gegeben wurde, sei nun zu dem Schluss gekommen, dass die rechtlichen Hürden bei diesem Projekt sehr hoch wären, sagt Landesrat Daniel Zadra (Grüne). Er betonte bereits bei der Auftragsgebung, dass das Gutachten ein wichtiger Baustein für die Entscheidung sein wird.

Früher ist die Bregenzerwaldbahn, auch Wälderbähnle genannt, dem Achtal entlang in den Bregenzerwald gefahren. 1980 fiel ein großer Felsblock auf die Bahntrasse, seitdem wurde der Betrieb eingestellt.

Gutachten fiel eindeutig aus

Die Umwelt- und Naturschutzrechtsexperten Peter Bußjäger Daniel Ennöckl wurden beauftragt, ein naturschutzrechtliches Gutachten hinsichtlich der Errichtung eines Radweges durch das Tal der Bregenzerach, ein Europaschutzgebiet, zu erstellen. Ihre Schlussfolgerungen sind eindeutig: „Jene Personen, Organisationen oder Körperschaften, die einen alltagstauglichen Radweg durch das Achtal errichten wollen, müssen jedenfalls von einem weit überdurchschnittlichen Verfahrensrisiko ausgehen.“

Zweite Variante wird nun geprüft

Trotz der rechtlichen Hürden bleibt die Notwendigkeit einer alltagstauglichen Radverbindung zwischen Bregenzerwald und Rheintal unbestritten. Zadra und Regio-Obmann Guido Flatz kündigen an, sich vertiefend mit der Strecke von Alberschwende nach Schwarzach zu beschäftigen. Diese Variante führt von Egg entlang der L200 nach Alberschwende und von dort über das Schwarzachtobel nach Schwarzach.

Diese Variante bleibt übrig
Land Vorarlberg
Die Variante von Egg über das Achtal nach Kennelbach ist vom Tisch, nun wird Variante von Egg über das Schwarzachtobel nach Schwarzach geprüft

Der Vorteil: Mit dieser Route würden größere Gemeinden wie Alberschwende angebunden. Das würde für viele Pendlerinnen und Pendler eine alltagstaugliche Möglichkeit bedeuten, das Fahrrad zu nützen – mit guten Verbindungsmöglichkeiten Richtung Dornbirn und Hohenems sowie Wolfurt und Bregenz. Der Höhenunterschied beträgt zwar 308 Meter, dafür ist die Strecke fünf Kilometer kürzer als der Achtalweg.

Ein Nachteil: Auf der L 200 fahren viele Lastwagen und Autos. Damit ist die Strecke für den Freizeitverkehr auf dem Rad weniger interessant. Außerdem werden auf dieser Route die Gemeinden nördlich der Bregenzerach nicht angebunden und im Bereich Alberschwende sind größere Bauwerke notwendig. Die benötigten Grundstücke stehen zudem überwiegend im Privatbesitz, sodass von einer hohen Anzahl an Ablöseverfahren auszugehen ist.