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ORF Vorarlberg
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Keine Einigung: Metaller wollen Streiks ausweiten

Auch die siebte Runde der Metaller-Lohnverhandlungen ist am Montagabend nach sieben Stunden ohne Einigung abgebrochen worden. Die Gewerkschaft will ihre Streiks jetzt auch in Vorarlberg deutlich ausweiten. Mehrere Schichten sollen ausfallen, alle Betriebe aus dem Metall-Bereich sollen betroffen sein.

Auch in Vorarlberg würden die Streiks in dieser und in der kommenden Woche massiv ausgeweitet, sagte der PRO-GE-Landesvorsitzende Wolfgang Fritz am Dienstagmorgen im ORF-Interview. „Das heißt, es werden Schichten abgestellt, zwei Schichten oder drei Schichten“, daran würden sich Mitarbeitende von allen Firmen aus dem Metallbereich beteiligen. „Es ziehen alle an einem Strang“, so Fritz. Wann wo gestreikt werde, werde man am Dienstag festlegen. Dann würden die Streiks vorbereitet und den Geschäftsleitungen angekündigt.

„Leider waren die Arbeitgeber nicht bereit, ihr Angebot zu erhöhen. Wir verhandeln jetzt seit drei Runden diese sechs Prozent“, kritisierte Fritz, „das lassen wir uns natürlich nicht gefallen“. Einen neuen Verhandlungstermin könnte es laut Fritz Ende kommender Woche geben.

Streiks sollen je nach Betrieb gestaltet werden

Auch die Chefverhandler der Arbeitnehmerseite, Reinhold Binder (PRO-GE) und Karl Dürtscher (GPA), bezeichneten das Angebot der Unternehmervertreter als „Frechheit“ und kündigten eine Ausweitung der Streiks schon ab Dienstag an – mehr dazu in: Verhandlungen wieder abgebrochen (news.ORF.at).

Laut den Verhandlern der Arbeitnehmerseite soll es den Gewerkschaften und Betriebsräten in den einzelnen Betrieben überlassen bleiben, wie sie ihre Streiks ausdehnen. So könnten etwa große Betriebe, die in mehreren Schichten produzieren, die Streiks auch auf mehrere Schichten ausweiten. Oder es könnten die Betriebe, die letzte Woche nur einen Tag gestreikt haben, jetzt zwei Tage streiken.

Arbeitgeber zeigen sich weiter verhandlungsbereit

Arbeitgeberchefverhandler Christian Knill zeigte sich weiter verhandlungsbereit, er habe weitere Termine vorgeschlagen. „Wir lassen uns von weiteren Streiks und Machtdemonstrationen nicht beeindrucken“, erklärte Knill am Abend laut Mitteilung. Die Arbeitgeber würden im Schnitt weiterhin 8,2 Prozent Lohn- und Gehaltserhöhungen anbieten, doch die Gewerkschaften hätten nun für drei von vier Beschäftigten sogar eine Erhöhung über 11,6 Prozent gefordert, erklärte der Obmann des Fachverbands Metalltechnische Industrie.

Nach seiner Darstellung wären die Arbeitgeber zu Erhöhungen bereit gewesen, wenn man im Rahmenrecht eine Verbesserung erzielt hätte. Die Arbeitgeber hätten mehr als die aktuelle Inflation von 5,4 Prozent angeboten, das sei „ein faires und gerechtes Angebot“.

Andere Rechnung der Gewerkschaften

Die Gewerkschaftsvertreter wiederum rechnen ganz anders, sie haben nach eigenen Angaben ihre Forderung auf 10,6 Prozent angepasst und eine soziale Staffelung gefordert. Dieser Forderung liege eine rollierende Inflation von 9,6 Prozent zugrunde. Das Arbeitgeber-Angebot liege hingegen nach wie vor bei einer nachhaltigen Erhöhung von im Schnitt 6 Prozent, sagen die Gewerkschafter.