Pfanner in der Ukraine
ORF Vorarlberg
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Wirtschaft

Pfanner bewirtschaftet 1.500 Hektar in der Ukraine

Der Vorarlberger Fruchtsaft-Produzent Pfanner bewirtschaftet in der Westukraine etwa 1.500 Hektar Apfel-Plantagen. Dabei beschäftigt er rund 1.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und ist damit der wichtigste Arbeitgeber in der Region. Doch es gibt immer weniger Personal, die die Pflückarbeiten übernehmen wollen.

Im Einsatz auf einer Apfelplantage ist daher unter anderem eine Erntemaschine. Dabei handelt es sich um eine umgebaute Weinlesemaschine, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Vorarlberger Fruchtsaftherstellers selbst entwickelt haben. Pro Tag wird eine Menge Obst abgeerntet, die von etwa 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eingesammelt werden kann.

Die Löhne für Landarbeiter sind in der Ukraine allerdings weiterhin niedrig. „Es gibt hier in dieser ländlichen Region immer weniger Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die diese manuelle Pflückarbeit übernehmen wollen“, berichtet Franz Unterbrunner, der bei Pfanner für die Ukraine zuständig ist. Daher sei der Einsatz von Technik nötig.

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Im Einsatz ist unter anderem eine selbst entwickelte Erntemaschine
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Die Äpfel, die am Boden liegen, werden von Arbeiterinnen und Arbeitern eingesammelt
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Die Äpfel, die am Boden liegen, werden von Arbeiterinnen und Arbeitern eingesammelt
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Auch in der Produktion des Konzentrats sei man auf Technik und manuelle Arbeit angewiesen
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Pro Tag werden etwa 1.000 Tonnen Äpfel verarbeitet

Arbeitskräfte müssen im Krieg Militärdienst leisten

Die Äpfel, die am Boden liegen und nicht mittels Maschinen abgeerntet werden, werden weiterhin von Landarbeiterinnen und Landarbeitern eingesammelt. Auch die Verarbeitung des Obstes zu Konzentrat in der Fabrik erfordere manuelle Arbeit. Darauf wirke sich der Krieg negativ aus, heißt es bei Pfanner, weil Techniker, Traktorfahrer und andere Fachkräfte in die Armee eingezogen worden seien. Hinzu komme, dass die Armee Fahrzeuge beschlagnahme.

Pfanner als Arbeitgeber in der Ukraine

In der umkämpften Ukraine sind einige österreichische Firmen aktiv – auch der Lauteracher Fruchtsaft-Produzent Pfanner. Er bewirtschaftet in der Westukraine 1.500 Hektar Apfelplantagen. An die 1.000 Mitarbeiter beschäftigt Pfanner, er ist damit der wichtigste Arbeitgeber in der Region.

Massive Ernterückgänge im ersten Kriegsjahr

Pro Tag verarbeite man rund 1.000 Tonnen Äpfel. Heuer sei – auch vom Wetter her – ein gutes Jahr, im ersten Kriegsjahr hingegen habe man massive Rückgänge verzeichnet. Auch die Energieversorgung sei ungewiss: „Wir sind sehr abhängig vom Gas und vom Strom“, berichtet Unterbrunner. Würde es zu Versorgungsunterbrechungen oder Lieferschwierigkeiten kommen, hätte das große Auswirkungen auf den Betrieb: „Den gesamten Betrieb in diesem Umfang mit Generatoren aufrechtzuerhalten, wäre nicht möglich“, sagt er.

Eigene Baumschule in der Region

Pfanner verfügt in der Region in der Westukraine über eine eigene Baumschule. Zudem habe man viele Apfelbäume an die Dörfer in der Umgebung verschenkt. Dadurch sollen die Bewohnerinnen und Bewohner einerseits eine Einnahmequelle bekommen und das Unternehmen andererseits zusätzliche Äpfel. Darüber hinaus würde man in die Verbesserung der Infrastruktur investieren.