Frühgeburt Frühchen Baby
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Wissenschaft

Höhere Überlebenschancen von Frühgeborenen

In Vorarlberg erblicken jährlich rund 400 Babys als Frühgeborene das Licht der Welt. Dank medizinischer Fortschritte sind die Überlebenschancen für diese Neugeborenen in den vergangenen Jahren gestiegen. Der Körperkontakt zu den Eltern spielt dabei eine zentrale Rolle.

Von einer Frühgeburt spricht man, wenn das Baby vor der vollendeten 37. Schwangerschaftswoche auf die Welt kommt. Für viele Familien bedeutet das eine große Herausforderung, sagt Primar Burkhard Simma von der Kinder- und Jugendheilkunde am Landeskrankenhaus Feldkirch. Viele seien nicht auf die plötzliche Geburt vorbereitet.

Hohe Überlebenschance für Frühchen

Jedes zehnte Kind in Vorarlberg kommt vor dem errechneten Geburtstermin auf die Welt. Mit den medizinischen Fortschritten sind mittlerweile auch Lebenschancen von frühgeborenen Babys gesteigert, dennoch sind Frühgeburten nach wie vor eine Herausforderung.

Bis zu vier Monaten im Krankenhaus

Gleich nach der Geburt bekommen die Babys eine Infusion mit Zuckerlösung, da sie keine Energiereserve haben, erklärt Katja Vernie, Pflegeleiterin der Kinderintensivstation am LKH Feldkirch. Im Inkubator würden sie die Wärme und Feuchtigkeit vorfinden, die sie vom Mutterleib gewohnt seien. Frühgeborene müssen bis zu vier Monate im Brutkasten im Krankenhaus bleiben.

Bernd Schelling, Pflegedirektor Landeskrankenhaus Feldkirch, betont die Bedeutung der körperlichen Nähe. Je intensiver der Körperkontakt mit den Eltern sei, desto weniger würden die Babys weinen und desto weniger Infektionskrankheiten würden sie bekommen.

Gewicht von 450 Gramm

Die Lebenschance von Frühgeborenen ist mit dem medizinischen Fortschritt gestiegen. Vor 20 Jahren sei ein Kind, das in der 23. Schwangerschaftswoche auf die Welt gekommen ist, nicht überlebensfähig gewesen, so Simma. Nun beginne die Diskussion über die Lebensfähigkeit ab der 22. Schwangerschaftswoche. Zu diesem Zeitpunkt sind Babys rund 450 Gramm schwer.