Streik bei Blum in Höchst
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Wirtschaft

Blum-Mitarbeiter legten Arbeit nieder

Beim Beschlägehersteller Blum – dem größten Arbeitgeber in Vorarlberg – haben am Mittwochvormittag rund 300 Mitarbeiter die Arbeit für eine Stunde niedergelegt. Der Streik ist eine Reaktion auf die gescheiterten Kollektivvertragsverhandlungen. Blum-Geschäftsführer Philipp Blum sagt: „Streiks sind sicher etwas, das sich keiner wünscht, auch ich nicht.“

Philipp Blum
Blum
Blum-Geschäftsführer Philipp Blum

Beide Seiten müssen aufeinander zugehen und bereit sein, Zugeständnisse zu machen. „Es wird Kompromisse geben müssen“, sagt Blum im ORF Vorarlberg-Interview. Die Frage nach dem Verständnis für solche Kampfmaßnahmen sei nicht leicht zu beantworten. „Streiks sind sicher etwas, das sich keiner wünscht, auch ich nicht“, sagt Blum. Dass die Verhandlungen heuer zäher sind als sonst, sei Faktum. Wir wünschen uns, dass die Themen am Verhandlungstisch gelöst werden und nicht via Kampfmaßnahmen, so Blum.

Trotz der Herausforderungen, die Streiks mit sich bringen, besteht die Hoffnung auf eine Lösung. „Ich glaube, dass die Verhandlungsparteien beider Seiten sich ihrer Verantwortung bewusst sind und dazu schauen werden, dass es eine Lösung gibt“, sagt Blum. „Ich hoffe, dass die Gespräche bald weitergehen. Und wenn man sich aufeinander zubewegt, dass man im Gespräch bleibt, bis man eine Lösung gefunden hat.“

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Streik in Bregenz bei Blum
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Streik am Mittwochvormittag bei Blum in Bregenz – 300 Mitarbeiter streikten eine Stunde lang
Streik bei Blum in Höchst
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Neben Blum haben auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Firma Liebherr die Arbeit niedergelegt. Bereits am Dienstag streikten gut 150 Menschen bei der Firma Grass in Höchst. Am Freitag wird dann noch bei Collini in Hohenems und Hydro in Nenzing gestreikt, heißt es von der Gewerkschaft. Zudem finden in 15 Vorarlberger Unternehmen in diesen Tagen Betriebsversammlungen statt. Das Angebot der sechsten Lohnrunde am Montagabend lag bei einem Lohnplus von sechs Prozent plus 1.200 Euro Einmalzahlung. Das war den Gewerkschaften aber zu wenig.

Streik bei Blum

Beim Beschlägehersteller Blum – dem größten Arbeitgeber in Vorarlberg – haben am Mittwochvormittag rund 300 Mitarbeiter die Arbeit für eine Stunde niedergelegt. Der Streik ist eine Reaktion auf die gescheiterten Kollektivvertragsverhandlungen. Blum-Geschäftsführer Philipp Blum sagt: „Streiks sind sicher etwas, das sich keiner wünscht, auch ich nicht.“

Elmar Hartmann, Präsident der Industriellenvereinigung in Vorarlberg (IV), sieht durch die Streiks Arbeitsplätze in Gefahr. „Die Streiks haben negative Auswirkungen auf den Wirtschaftsstandort Vorarlberg“, sagt Hartmann. Zum einen schade es dem internationalen Ruf Vorarlbergs, zum anderen könnten die Streiks, wenn sie länger dauern, auch dazu führen, dass Lieferungen nicht rechtzeitig getätigt werden können. Die Arbeitgeberseite habe bereits acht Angebote gemacht. Es überrasche schon, dass die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer nicht bereit sind, von ihren Forderungen abzuweichen. Hartmann fordert, zurück an den Verhandlungstisch zu gehen, bis ein vernünftiges Ergebnis vorliegt.

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Streik bei Blum in Höchst
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Bei der Firma Blum wurde vergangene Woche bereits gestreikt
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Auch bei Grass wurde vergangene Woche bereits gestreikt
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Bisher kein neuer Termin für Verhandlungen

Die Arbeitgeber werfen den Gewerkschaften in einer eigenen Aussendung vor, die Gespräche „neuerlich und einseitig“ abgebrochen zu haben, und bezeichnen die angekündigten Streiks als „verantwortungslos und unverhältnismäßig“. Einen neuen Termin für die siebte Lohnverhandlungsrunde gibt es derzeit noch nicht.