VIENNA,AUSTRIA,03.SEP.23 – SOCCER – ADMIRAL Bundesliga, FK Ausria Wien vs SK Austria Klagenfurt. Image shows the video wall (VAR). Photo: GEPA pictures/ Armin Rauthner
GEPA pictures/ Armin Rauthner
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Fussball

Austria Lustenau fordert Transparenz bei Videoschiedsrichter

Auch einige Tage nach dem Auswärtsspiel gegen Austria Wien ist bei Bundesligist Austria Lustenau der Ärger über den nicht erhaltenen Elfmeter nach wie vor groß. Jetzt ist die strittige Szene auch im wöchentlichen VAR-Rückblick nicht aufgearbeitet worden – eine Aufklärung bleibt also offen. Austria Lustenau kann diese Intransparenz nicht nachvollziehen.

Wer auf eine Auflösung der strittigen Szene durch den VAR-Rückblick gewartet hat, wurde enttäuscht. Im wöchentlichen Rückblick auf verschiedene Schiedsrichter-Entscheidungen wird das mögliche Elfmeter-Foul ignoriert. Eine Auflösung, ob ein Strafstoß zu geben gewesen wäre, bleiben die Verantwortlichen also schuldig. Das nicht gepfiffene Foul vom ehemaligen Lustenau-Spieler Hakim Guenouche an Anderson kostete Austria Lustenau die Chance auf die Führung und möglicherweise auch den ersten Saisonsieg.

Die strittige Szene in der 19. Minute

Große Verwunderung in Lustenau

„Diese Aktion wäre ein Paradebeispiel für den VAR-Rückblick. Ich verstehe nicht, warum diese strittige Szene ignoriert wird, zumal immer von Transparenz die Rede ist“, sagt Lustenaus Vorstandssprecher Bernd Bösch. Auch Sportdirektor Alexander Schneider ist eigentlich davon ausgegangen, dass diese Szene im VAR-Rückblick behandelt wird. „Ich war sehr verwundert“, sagt Schneider.

Mehrere Schiedsrichter sprechen von Fehlentscheidung

Zwei österreichische Schiedsrichter, die namentlich nicht genannt werden möchten, geben gegenüber dem ORF Vorarlberg an, dass es sich aus ihrer Sicht um eine Fehlentscheidung handle. Für beide wäre diese Situation mit einem Strafstoß zu bewerten gewesen. Auch der ehemalige Championsleague-Schiedsrichter und aktuelle ZDF-Experte Manuel Gräfe hat zu dieser Szene – auf ORF-Anfrage – eine klare Meinung. Für Gräfe hätte es einen Strafstoß geben müssen.

Trotz einer schriftlichen Anfrage an Viktor Kassai, dem Technical Director der Schiedsrichter beim ÖFB, hat der ORF Vorarlberg vom ÖFB bis dato noch kein Statement zu dieser Causa erhalten.

Schlechte Erfahrungen mit Schiedsrichter Ciochirca

Mit dem betreffenden Schiedsrichter vom vergangenen Wochenende Christian-Petru Ciochirca hat die Lustenauer Austria nicht zum ersten Mal schlechte Erfahrungen gemacht. Bereits im Februar beim Auswärtsspiel gegen den LASK hatte Christian-Petru Ciochirca als VAR maßgeblichen Anteil an einem nicht gerechtfertigten Elfmeter gegen Lustenau. Ciochirca hat sich im Anschluss für diese Fehleinschätzung entschuldigt.

KLAGENFURT,AUSTRIA,08.OCT.23 – SOCCER – ADMIRAL Bundesliga, SK Austria Klagenfurt vs Red Bull Salzburg. Image shows referee Christian-Petru Ciochirca. Keywords: VAR.  Photo: GEPA pictures/ Matthias Trinkl
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Schiedsrichter Christian-Petru Ciochirca

Diesmal hat Ciochirca seine Entscheidung nach dem Spiel vor dem Sky-Mikrofon verteidigt. Der Schiedsrichter spricht von einem „physischem Kontakt“, aber keinem Foul. Ciochirca steht mit dieser Meinung, ORF-Recherchen zufolge, ziemlich alleine da. "Wenn man sich die Zeitlupen anschaut, ist es sehr verwunderlich, wie man zu so einer Meinung kommen kann!“, sagt Lustenaus Vorstandssprecher Bernd Bösch.