Bundesheer-Soldat mit Jagdgewehr am Wiener Heldenplatz
ORF.at/Christian Öser
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Chronik

„Walgau 2023“-Übung: Terror, Fake-News und Flüchtlingsströme

Das Bundesheer hält unter dem Titel „Walgau 2023“ von 6. bis 10. November in Vorarlberg eine großangelegte Übung ab. Rund 800 Soldatinnen und Soldaten aus ganz Österreich trainieren für den Ernstfall, im Fokus steht auch die Terrorbekämpfung.

Am Montagnachmittag werden Verteidigungsministerin Klaudia Tanner und Landeshauptmann Markus Wallner (beide ÖVP) den neuen, rund 1,8 Mio. Euro teuren Hubschrauber-Hangar in der Walgau-Kaserne in Bludesch (Bez. Bludenz) eröffnen.

Am Montag und Dienstag machen sich für die „Walgau 2023“ rund 150, teils gepanzerte Bundesheer-Fahrzeuge aus Niederösterreich und der Steiermark zunächst nach Salzburg, dann über Tirol bzw. das Deutsche Eck auf den Weg in die Walgau-Kaserne. Es könne vereinzelt zu Verkehrsbehinderungen durch die Kolonnen kommen, so das Bundesheer.

Im Übungseinsatz werden neben Hubschraubern und Radpanzern auch Drohnen stehen. Gemeinsam mit den Soldaten trainieren Kräfte der Polizei und weiterer Einsatzorganisationen.

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Bundesheer Panzer
BMLV/Daniel Trippolt
Am Montag und Dienstag machen sich für die „Walgau 2023“ rund 150, teils gepanzerte Bundesheer-Fahrzeuge aus Niederösterreich und der Steiermark zunächst nach Salzburg, dann über Tirol bzw. das Deutsche Eck auf den Weg in die Walgau-Kaserne. (Archivaufnahme)
Bundesheer Panzer
BMLV/Daniel Trippolt
Es könne durch die Fahrzeugkolonnen vereinzelt zu Verkehrsbehinderungen durch die Kolonnen kommen, so das Bundesheer. (Archivaufnahme)
Bundesheer Übung (Archivaufnahme)
PAUL KULEC
Geübt werden dabei die Verlegung von Reaktionskräften binnen kurzer Zeit, die Abläufe in den Kommandostrukturen, der Schutz kritischer Infrastruktur vor Terroristen sowie die Reaktion auf Anschläge. (Archivaufnahme)
Ein Hubschrauber Augusta Bell 212 des Bundesheeres im Wintereisatz
Bundesheer
Im Übungseinsatz werden neben Hubschraubern und Radpanzern auch Drohnen stehen. Gemeinsam mit den Soldaten trainieren Kräfte der Polizei und weiterer Einsatzorganisationen. (Archivaufnahme)
Bundesheer Übung
ORF
Im Gebiet von Feldkirch werden Panzerfahrzeuge, Soldaten und Polizisten patrouillieren, die nach einer Terrorwarnung Angreifer abschrecken sollen. Die Polizei wird außerdem für einen Amokalarm an einer Schule trainieren. (Archivaufnahme)
Hubschrauber Hangar
Bundesheer
Am Montagnachmittag werden Verteidigungsministerin Klaudia Tanner und Landeshauptmann Markus Wallner (beide ÖVP) den neuen, rund 1,8 Mio. Euro teuren Hubschrauber-Hangar in der Walgau-Kaserne in Bludesch (Bez. Bludenz) eröffnen.

Bundesheer unterstützt Polizei

Kommt es in einem Bundesland zu einer Bedrohungslage, in der die Polizei an ihre Grenzen stößt, hilft das Bundesheer im Rahmen eines sicherheitspolitischen Assistenzeinsatzes. Die verschiedenen Szenarien und die Kooperationen, die sich in der Gefahrenlage ergeben, werden laut Bundesheer erstmals in dieser Dimension trainiert. Künftig soll jährlich eine solche Übung, jeweils in einem anderen Bundesland, stattfinden.

Szenario: Anschläge, Verunsicherung, Flüchtlingswelle

Szenario der „Walgau 2023“ ist eine hybride Bedrohungslage, in der Gegner im Untergrund durch Terror und Fehlinformation eine gesellschaftliche Destabilisierung bewirken wollen. Angenommen wird ein Konflikt im Gebiet von Graubünden und Liechtenstein, was eine Flüchtlingswelle durch Vorarlberg Richtung Norden auslöst. Zudem versucht der Gegner, den Konflikt nach Vorarlberg einzutragen, was es zu verhindern gilt.

Patrouillen in Feldkirch, Amoklauf-Übung

Geübt werden dabei die Verlegung von Reaktionskräften binnen kurzer Zeit, die Abläufe in den Kommandostrukturen, der Schutz kritischer Infrastruktur vor Terroristen sowie die Reaktion auf Anschläge. Die Soldatinnen und Soldaten müssen dabei Angriffe verhindern und Gebäude schützen. Ebenso werde der Umgang mit durchziehenden, bewaffneten Flüchtenden geübt.

Im Gebiet von Feldkirch werden Panzerfahrzeuge, Soldaten und Polizisten patrouillieren, die nach einer Terrorwarnung Angreifer abschrecken sollen. Die Polizei wird außerdem für einen Amokalarm an einer Schule trainieren. Dementsprechend sollte sich die Bevölkerung auf das Bundesheer in der Stadt und etwaige Absperrungen im Zuge der Übung gefasst machen. Wann und wo genau die Übungen stattfinden, wissen nur die Übungsleiter.

Tanner: Sicherheitslage zeigt Bedrohungspotenzial

„Die aktuelle Sicherheitslage und insbesondere der Terroranschlag in Israel zeigen, wie wichtig der Kampf gegen Terrorismus und terroristische Angriffe ist. Unser Bundesheer ist für die Verteidigung unseres Landes zuständig und muss im Krisenfall schnell einsatzfähig sein. Daher verlegen wir heute und morgen österreichweit über 800 Soldatinnen und Soldaten nach Vorarlberg, um gemeinsam mit der Polizei den Ernstfall zu trainieren“, so Verteidigungsministerin Tanner im Vorfeld der Übung.