Biber hatten es sich in dem Bahndamm gemütlich gemacht und ein unterirdisches Reich geschaffen. Es ist mehr als einen halben Kilometer lang. Seit vergangener Woche laufen die Reparaturarbeiten, nachdem im Oktober die durch Biber verursachten Schäden an dem Bahndamm aufgefallen waren, teilte eine Sprecherin der Deutschen Bahn am Donnerstag mit.
Hohlräume werden aufgefüllt
Nun werden die Hohlräume der Biberbauten auf einer Strecke von 600 Metern aufgefüllt. Stahlnetze und Flussbausteine sollen verhindern, dass die Tiere noch mehr zerstören. Ein Gutachter überprüfe zudem weiterhin die Beschaffenheit und Stabilität des Bahndamms, sagte die Sprecherin. Demzufolge fahren zwischen Sonthofen und Oberstdorf weiterhin Busse und Taxis als Ersatz für die ausfallenden Bahnverbindungen.
Davon sind auch viele Kleinwalertaler betroffen, Oberstdorf ist die deutsche Nachbargemeinde des Kleinwalsertals. Viele Kleinwalsertaler gehen in Deutschland zur Schule und zur Arbeit, denn das Tal gehört zwar zu Vorarlberg, ist aber nur von Deutschland aus auf dem Straßenweg erreichbar.
Biber zerlegen Bahndamm in Oberstdorf
Bis Mitte November ist der deutsche Touristenort Oberstdorf vom Bahnverkehr abgeschnitten. Schuld daran ist ein Biber.
Abschießen oder nicht?
Biber sind streng geschützte Tiere, aber die zuständige Landrätin will nun eine Abschussgenehmigung für Tiere, die entlang des Bahndamms ihr Unwesen treiben. „Wir haben die Möglichkeit, im Voraus Gebiete festzulegen, wo eine Biberpopulation als gefährlich oder als schwierig erachtet wird, und dürfen dann entnehmen“, so die Landrätin des Oberallgäus, Indra Baier-Müller.
Das lehnen Naturschützer ab. Das Biberproblem löst sich ihrer Meinung nach von selbst. „Man braucht die Tiere nicht zu schießen, sondern wenn man hier anfängt zu bauen, hauen die im Regelfall ab“, sagte Thomas Frey vom BUND Naturschutz. Bis Mitte November soll der Damm jedenfalls wieder stabil genug für Züge sein.