Radverkehr in Vorarlberg
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Verkehr

Verkehrsexperte: Alltagsradeln sollte sich etablieren

Im Rahmen der Abschlussveranstaltung des „Radius“ Radwettbewerbs ist der niederländische Radverkehrsplaner Sjors van Duren in Vorarlberg. Er zeigte, was bei uns im Radverkehr funktioniert und wie viel wir noch von den Niederlanden lernen können.

Der niederländische Radplanungsexperte Sjors van Duren kam mit öffentlichen Verkehrsmitteln und dem Rad aus seiner Heimat nach Vorarlberg. Bei seiner Ankunft in Rankweil fand er seiner Ansicht nach ideale Bedingungen vor. „Wenn man aus der Bahn aussteigt, fühlt man sich als Fußgänger gleich zu Gast. Man sieht sofort wo die Busse sind und wo die Räder stehen. Dieses Bahnhofsgelände ist nicht so autodominiert wie viele andere in Österreich“, sagt van Duren.

Wenige hundert Meter vom Rankweiler Bahnhof entfernt wurde die Landesradstraße erweitert. Dafür braucht es besonders in Ortszentren neben der Planung auch viel Überzeugungsarbeit. „In Österreich wird mehr über das Klima und die Umwelt geredet als bei uns. Die Niederländer sind pragmatischer. Sie sehen einen Stau und sagen, wir müssen mehr Leute aufs Rad bringen. In Österreich wird hingegen etwas lange geredet, aber dafür auch gründlicher geplant“, meint van Duren.

Experte gibt Tipps für den Radverkehr

In den Niederlanden wird mindestens 50 Prozent des Alltagsverkehrs mit dem Rad bestritten,in Österreich sind es weniger als 20 Prozent. Der niederländische Radplanungsexperte Sjors van Duren berät viele Städte auf der Welt, um den Radverkehr zu verbessern.

Radfahren muss nicht immer sportlich sein

In den Niederlanden wird mindestens 50 Prozent des Alltagsverkehrs mit dem Rad bestritten, in Österreich sind es weniger als 20 Prozent. „In Österreich denken viele Leute beim Radverkehr an Mountainbiker oder Rennradfahrer. Ein erster Schritt ist es, den Leuten zu sagen, dass die Planungen für Alltagsradfahren sind und nicht für sportliches Radfahren“, erklärt der Radverkehrsplaner.

In den Niederlanden gibt es sogar eigene Tiefgaragen für Fahrräder. Klar sei, wenn eine entsprechende Radinfrastruktur vorhanden sei, dann werde sie auch genutzt. „Das sehen wir bei uns in den Niederlanden auch. Wenn das existierende Radnetz ausgebaut wird, steigen mehr Leute aufs Rad um. Damit sorgen wir für einen wesentlichen Beitrag in der Nachhaltigkeit der Mobilität“, sagt van Duren.