Käse Moosbrugger in Mäder
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Wirtschaft

Käse Moosbrugger expandiert in die USA

Der Käsehändler und -veredler Käse Moosbrugger aus Mäder hat einen neuen Absatzmarkt ins Visier genommen. Ab 2024 beliefert das Unternehmen erstmals auch Großhandelskunden in den USA. Das erklärte der geschäftsführende Gesellschafter Stefan Fessler gegenüber der Wirtschaftspresseagentur.

Gegenwärtig sei man nach einem Jahr Vorbereitung in Gesprächen mit diversen US-Großhändlern, welche die Käsespezialitäten innerhalb der USA an ihre Handelskunden verteilen. „Wir gehen davon aus, dass wir im kommenden Jahr etwa 50 Tonnen Käse in die USA exportieren werden.“ Ausgeliefert werde dabei nur in Vorarlberg hergestellter und in Mäder veredelter Käse, der sich von hier auf die Reise macht.

Es gehe darum, sich mit speziellen Produkten am Markt zu positionieren, die in den USA nicht erhältlich seien. „Standardware, die jeder anbietet, kann man nur über den Preis verkaufen. Aber mit unseren speziellen Käsesorten sind die USA ein für uns finanziell attraktiver Absatzmarkt“, so Fessler. Die Strategie, sich vor allem mit besonderen Käsesorten auf einen neuen Markt zu begeben, habe sich vor Jahren bereits in Frankreich ausgezahlt. Dorthin werden mittlerweile 470 Tonnen Käse exportiert.

Bereits seit 2022 in Kanada tätig

Fessler geht davon aus, dass auf die USA innerhalb von fünf Jahren gut ein Viertel des Umsatzes entfallen werde, zumal der US-Markt sich ohnehin wirtschaftlich stark entwickle. Gegenwärtig sind Frankreich, Deutschland und Österreich mit jeweils einem Drittel die stärksten Absatzmärkte. Die Prognose basiert nach Angaben von Fessler auf den Erfahrungen in Kanada, wo das Unternehmen bereits im November 2022 gestartet ist. Dort habe man bisher 13 Tonnen Käse verkauft. Allerdings sei der kanadische Markt kleiner und anders strukturiert als der US-Markt. Zudem verkaufe man dort bislang nur über einen Großhändler. „Wir sind mit der bisherigen Entwicklung in Kanada deshalb sehr zufrieden.“

Neubau in Vorarlberg „betriebswirtschaftlich uninteressant“

Die noch vor wenigen Jahren verfolgten Pläne, einen neuen und größeren Firmenstammsitz an einem anderen Ort in Vorarlberg zu errichten, um damit dem Wachstumskurs gerecht zu werden, hat Fessler mittlerweile begraben. „Das ist wegen der hohen Grundstückspreise und der Baukosten sowie der Bürokratie betriebswirtschaftlich uninteressant geworden.“ Zudem finde man in Vorarlberg ohnehin kaum neues Personal. Für den Ausbau des eigenen Vertriebsnetzes sei man deshalb auf der Suche nach bestehenden Käsehändlern oder -veredlern, die man kaufen könne.