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ORF.at/Birgit Hajek
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Politik

Tag gegen Armut: Sozialeinrichtungen fordern Hilfe

Anlässlich des internationalen „Tages gegen Armut“ forderten am Dienstag Sozialeinrichtungen und politische Parteien in Vorarlberg mehr Anstrengungen im Kampf gegen die Armut. Ein gemeinsamer Forderungskatalog an die Landesregierung wurde an Soziallandesrätin Katharina Wiesflecker (Grüne) übergeben.

Insgesamt 83.000 Personen in Vorarlberg waren im Durchschnitt der letzten drei Jahre in Vorarlberg armutsgefährdet. Damit belegt Vorarlberg im Verhältnis den zweithöchsten Wert nach Wien.

Als armutsgefährdet gilt

wer mit weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens der Gesamtbevölkerung auskommen muss.

Die Hilfe für armutsgefährdete Menschen sei zu niedrig und komme vor allem zu langsam an, kritisieren die Sozialinstitutionen. Die Einrichtungen verzeichnen ausnahmslos einen deutlichen Anstieg bei der Unterstützung und Beratung für armutsgefährdete Menschen. Wenn es so weitergehe, gebe es bald keine Kapazitäten mehr, um zu helfen, so etwa Anton Schäfer von der Volkshilfe.

Tag gegen Armut am 17. Oktober

Unterschiedliche Organisationen appellieren zum Tag gegen Armut am 17. Oktober an die Regierung, mehr Anstrengungen im Kampf gegen die Armut zu unternehmen. 1,55 Millionen Menschen in Österreich, darunter 353.000 Kinder und Jugendliche, sind laut Statistik Austria armuts- oder ausgrenzungsgefährdet.

Gemeinsamer Katalog mit Forderungen

Gefordert wird unter anderem ein Anti-Teuerungspaket, das vor allem armutsgefährdete Menschen erreicht sowie die Anhebung der Sozialleistungen wie Sozialhilfe, Arbeitslosengeld und Notstandshilfe und mehr gemeinnützige und leistbare Wohnungen.

Außerdem müsse beim Thema Bildung angesetzt werden, so die Sozialeinrichtungen. Es brauche mehr ganztägige Schulen, Kindergartenplätze und mehr kassenfinanzierte Therapieplätze sowie eine Grundsicherung für Kinder.

Ziel der Landesregierung müsse es sein, die Armut bis 2030 zu halbieren. Dieser Forderungskatalog wurde am Dienstag an Soziallandesrätin Katharina Wiesflecker (Grüne) übergeben, die ihn nun auch an die Bundesregierung weitergibt.