Katharina Liensberger
GEPA pictures/ Gintare Karpaviciute
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sport

Liensberger will mit neuem Umfeld durchstarten

Katharina Liensberger will wieder durchstarten. Die Slalom-Weltmeisterin von 2021 will mit neuem Umfeld ihre Seuchensaison hinter sich lassen. „Ich denke, dass der Weg stimmt. Ich kann auch wieder befreit und locker Skifahren. Aber wie rennstabil das alles möglich ist, wird sich zeigen“, sagte Liensberger. Zuspruch erhält die 26-Jährige von Superstar Mikaela Shiffrin.

Tapfer gelächelt hat Liensberger auch, als sie während der WM in Frankreich den Neustart versuchte, nachdem die Trennung von „Star“-Coach Livio Magoni unausweichlich geworden war. Und auch, als die Slalom-Beste der Saison 2020/21 im Saisonfinish regelmäßig um die Qualifikation für den zweiten Durchgang zittern musste. „Schlussendlich habe ich auch letztes Jahr in die Kamera gewunken, weil ich einfach glücklich beim Skifahren bin“, sagte Liensberger im Rückblick auf eine Saison ohne Podest- und mit nur drei Top-Ten-Platzierungen.

Manuel Feller, Katharina Liensberger, Ricarda Haaser and Vincent Kriechmayr (AUT) bei der Präsentation des neuen Outfits
GEPA pictures/ Mathias Mandl
Liensberger (zweite von links) mit Manuel Feller, Ricarda Haaser and Vincent Kriechmayr bei der Präsentation des neues Outfits am 13. Oktober

Auf Platz 21 in Slalom-Weltrangliste gerutscht

Ein Lächeln hat Liensberger auch bei der Modeschau des Ski-Verbands in Salzburg vor einigen Tagen aufgesetzt, als das neue Outfit präsentiert wurde. Und vor dem Laufsteg-Auftritt, als sie vor Journalisten ihre Comeback-Pläne an die Spitze umriss. „Ich freue mich riesig, dass die Saison startet. Ich weiß natürlich, dass ich in keiner leichten Ausgangsposition bin. Gerade was die Startnummer betrifft, was die Vergangenheit betrifft. Aber ich will positiv in die Zukunft blicken, konsequent weiterarbeiten und Schritt für Schritt setzen.“

In der Weltcup-Startliste ist sie im Slalom auf Platz 21 abgerutscht, im Riesentorlauf auf Platz 20. Den Zahlen nach geht sie in beiden Disziplinen („Ich fühle mich in beiden gleich wohl“) als Österreichs Nummer drei in die Saison.

Liensberger beim Lauftraining
GEPA pictures/ Harald Steiner
Liensberger beim Sommertraining

„Das war nicht mein Weg“

Der knochenharten Magoni-Schule wurde der Rücken gekehrt. „Ich war voll dahinter, aber das war nicht mein Weg. Das Wichtigste ist momentan, wieder zu meinem Skifahren und meiner Grundtechnik zurückzufinden“, sagte Liensberger über die fortlaufende Arbeit, die nun als festerer Bestandteil des Technikteams passiert.

In der Technik-Gruppe soll es keine Sonderbehandlungen mehr geben. Auch die Zusammenarbeit mit Mentalcoach Mathias Berthold ist inzwischen eine lose, erzählte Liensberger. „Ich weiß, dass ich mich melden kann, wenn ich was brauche.“ Mutter Herlinde, die bei den Rennen ihrer Tochter seit jeher unterstützend dabei war, soll auf Drängen des Verbands sich vor Ort nicht mehr um die Betreuung ihrer Tochter kümmern.

Anschluss an Team soll besser werden

Ein Betreuungsvakuum sollte es im breit aufstellten ÖSV nicht geben. Alpinchef Herbert Mandl will die „Riesenumstellung“ für Liensberger auch als teambildende Maßnahme verstanden wissen. „Es ist für sie wichtig, wenn der Anschluss an das Team besser wird. Man kann auch viel Energie aus einem gesunden Teamgeist schöpfen.“

Die Athletin sagte in diesem Zusammenhang: „Man kann sich gemeinsam so gut pushen, dass es auf ein höheres Level geht. Ich habe es damals gemerkt, als ich mit der Mikaela (Shiffrin) und Petra (Vlhova) an der Spitze gefahren bin.“

Liensberger und Mikaela Shiffrin
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Liensberger und Shiffrin (2021)

Shiffrin: „Ihr Schwung ist wunderschön“

Angesprochene Shiffrin sprach zuletzt in höchsten Tönen von der Konkurrentin Liensberger. „Sie ist eine unglaubliche Skifahrerin, ihr Schwung ist wunderschön.“ Jede Sportlerin habe Auf und Abs. „Es ist viel komplexer als nur die Rennleistungen. Da sind persönliche Dinge, Veränderungen im Staff, höhere Erwartungen nach erfolgreichen Saisonen, vollere Terminkalender“, zählte der US-Star auf.

„Ich habe keinen Zweifel, dass sie stark zurückkommt.“ Liensberger sagte: „Ich hoffe natürlich, dass es mir schon im ersten Rennen gelingt, mein Skifahren zeigen zu können. Aber es braucht sicher Zeit und Geduld.“

Auch Elisabeth Kappaurer und Patrick Feurstein dabei

Der Saisonstart in Sölden soll in elf Tagen über die Bühne gehen. Bei den Frauen steht neben Katharina Liensberger wohl Elisabeth Kappaurer am Start, bei den Herren Patrick Feurstein.