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Chronik

Projekt: Mehr Mobilität für Menschen mit Behinderung

Das Projekt „inklusiv.nachhaltig.mobil“ im Bregenzerwald ist eins von drei Projekten, das heuer mit dem VCÖ-Mobilitätspreis Vorarlberg ausgezeichnet worden ist. Das Projekt soll es Menschen mit Behinderungen einfacher machen, öffentliche Verkehrsmittel selbstständig zu benützen.

Mit dem Projekt werden Mobilitätstrainings für Menschen mit Behinderung angeboten und Buslenkerinnen und Buslenker in Sachen Inklusion geschult. Ein wichtiger Aspekt ist aber auch die Sensibilisierung der Bevölkerung für die Bedürfnisse von Menschen mit Behinderung. In Workshops lernen Kinder und Jugendliche, was Menschen mit Behinderung etwa beim Busfahren brauchen, wo sie Handicaps sehen und wo Barrieren sind, sagt die Geschäftsführerin der Vorarlberger Lebenshilfe, Michaela Braito-Wagner.

Mobilitätsprojekt „inklusiv nachhaltig mobil“

Das Projekt „inklusiv nachhaltig mobil“ im Bregenzerwald ermöglicht es Menschen mit Behinderung, öffentliche Verkehrsmittel selbständig zu nutzen. Kinder und Jugendliche werden dazu sensibilisiert, den Fahrgästen zu helfen. Zum einen werden Mobilitätstrainings für Menschen mit Behinderung durchgeführt, zum anderen werden Buslenkerinnen und Buslenker geschult und Workshops mit Schülerinnen und Schüler durchgeführt. Das Projekt wurde heuer mit dem VCÖ-Mobilitätspreis ausgezeichnet.

Jugendliche sprechen von „guter Erfahrung“

Bei den Workshops, die an Schulen angeboten werden, nehmen die Schülerinnen und Schüler teilweise selbst die Rolle der Menschen mit Behinderung ein – müssen es zum Beispiel schaffen, mit zugebundenen Augen aus einem Bus zu kommen oder erleben, wie es ist, im Rollstuhl mit dem Bus unterwegs sein.

Diese Erfahrung beschreiben die jungen Leute als sehr hilfreich. „Wenn ich mal jemanden im Bus sehe, dann weiß ich jetzt, wie ich ihm helfen kann“, sagt Emma Stadelmann aus der 4a-Klasse der Mittelschule Alberschwende. Auch ihr Klassenkollege Fabian Feuerstein spricht von einer „guten Erfahrung für Leute, die nicht wissen, wie es für die anderen ist“.

Auch Menschen mit Behinderungen sind aktiv in die Workshops eingebunden und erklären ihre Anliegen. Klaus Brunner etwa weist darauf hin, dass er als Rollstuhlfahrer oft Probleme hat, zum Rollstuhlplatz im Bus zu gelangen, weil die Leute nicht zur Seite gehen.

Projekt nicht nur für die Jugend

Das Projekt wurde von REGIO Bregenzerwald in Kooperation mit der Lebenshilfe Vorarlberg und der Bildungsdirektion Vorarlberg im Jänner 2022 gestartet. „Wir wollten die Schülerinnen und Schüler befähigen und motivieren, dass sie im Bus oder in anderen Situationen Hilfe anbieten können. Sie sind schließlich unsere Zukunft“, so REGIO-Geschäftsführer Lukas Schrott.

Doch nicht nur die Jugend soll sich angesprochen fühlen. Letztendlich gehe es auch darum, die gesamte Gesellschaft zu sensibilisieren und zu mehr Hilfsbereitschaft zu motivieren, so Lebenshilfe-Geschäftsführerin Braito-Wagner.

Drei Projekte ausgezeichnet

Neben dem Projekt „inklusiv.nachhaltig.mobil“ wurden heuer auch das Energieinstitut Vorarlberg mit dem Projekt „AMIGO – betriebliches Mobilitätsmanagement mit Gesundheitsförderung verbinden“ und die plan-b Gemeinden für die Umsetzung zahlreicher Fahrradstraßen mit dem Mobilitätspreis ausgezeichnet.