Kohlendioxid-Sauger
Grabher Group
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Wirtschaft

Kohlendioxid-Sauger lockt Investoren aus dem Silicon Valley

Der Lustenauer Textilunternehmer Günter Grabher hat einen Kohlendioxid-Sauger mit dem Namen „C-Hoover“ entwickelt. Ein Filtervlies aus Nanofasern kann CO2 direkt aus der Umgebungsluft heraussaugen. Laut Wirtschaftspresseagentur haben sich auch Investoren aus dem Silicon Valley beteiligt.

Zwei Jahre lang hat Grabher laut dem Bericht der Wirtschaftspresseagentur den „C-Hoover“ entwickelt. Mit der Anlage kann Kohlendioxid aus der Umgebungsluft gewonnen werden. Die sogenannte Direct Air Capture-Technologie (DAC) gibt es international schon länger, aber die Methode von Grabher ist seinen Angaben zufolge eine weltweit einzigartige Methode, um CO2 aus der Luft herauszufiltern.

Er hat dafür ein Filtervlies auf Basis von Nanofasern entwickelt. Das zu einem Endlos-Band zusammengesetzte Filtervlies hat eine Breite von 60 Zentimetern, eine Länge von etwa 25 Meter und kommt auf eine Nano-Oberfläche von 13,5 Millionen Quadratmeter. Dieses Endlos-Filter-Vlies durchläuft die Anlage binnen einer Stunde und wird im Bereich der sich in diesem Kreislauf befindlichen Vakuum-Kammer so stark erwärmt, dass hier das vorher aufgenommene CO2 abgesaugt werden kann.

Kein Anhalten der Anlage notwendig

„Der Vorteil unserer Technologie besteht darin, dass wir die Anlage nicht anhalten müssen, um das CO2 zu gewinnen. Das passiert jedes Mal automatisch, wenn das Vlies durch die Vakuumkammer läuft“, erklärt Grabher im Gespräch mit der Wirtschaftspresseagentur. Dies sei entscheidend, um die für die CO2-Gewinnung entstehenden Kosten so niedrig wie möglich zu halten.

„Die wirtschaftliche Rentabilität steht und fällt mit dem Filtermedium. Unser Filtervlies erlaubt eine günstige One-Step-Produktion“, so Grabher. So komme man auf unter 100 Euro Gewinnungskosten pro Tonne CO2. Zudem sei das Gerät deutlich kleiner wie Anlagen mit einer anderen Absaug-Methodik.

Demonstrator in Originalgröße ab dem Frühjahr 2024

Ein kleiner Prototyp des Kollektors funktioniere bereits und stehe im Labor in Lustenau, so Grabher. Bis zum Frühjahr 2024 werde man einen serienreifen Demonstrator in der Originalgröße von 2,5 mal 1,5 mal 1,5 Meter bauen. Er werde auf einen Anhänger montiert und soll an diversen Standorten im Real-Life-Betrieb getestet werden.

In Zukunft können die einzelnen Kollektor-Anlagen, die von einem Vorarlberger Lüftungshersteller gebaut werden, modular beliebig oft aneinandergereiht werden. Sie sind durch die CO2-Leitung verbunden, über welche das gesammelte Kohlendioxid in Druckflaschen eingebracht wird.

Leistungsfähigkeit von 7.500 Bäumen pro Jahr

Das anvisierte Ziel des Demonstrators sei es, so viel CO2 pro Jahr aus der Umgebungsluft zu filtern, wie das jährlich etwa 7.500 Bäume machen, erläutert Grabher.

Im Fokus des Unternehmens stehen als potenzielle Kunden anfangs insbesondere Firmen, die einen vergleichsweise hohen CO2-Ausstoß haben und diesen nur schwer verringern können. Dabei handelt es sich etwa um Zement- und Stahlwerke sowie um Biomasse-Werke. Hier könne man den C-Hoover in der Nähe der Abluftanlagen aufstellen, wo er viel CO2 absaugen könne. Ein weiterer Schritt sei der direkte Einbau in Lüftungsanlagen.