Laut Polizei führte ein Kältetechniker um 11.35 Uhr im Technikraum der Kunsteisbahn Hohenems-Herrenried Arbeiten an der Kühlanlage der Kunsteisbahn aus. Der Techniker füllte Ammoniak als Kältemittel in die Anlage. Dabei löste sich eine vermeintlich drucklose Schutzkappe von ihrer Verschraubung, weshalb das Kältemittel in flüssiger Form austrat. Grund für den Druck auf der Schutzkappe dürfte ein undichter Absperrhahn gewesen sein.
Giftiger Nebel verhinderte Schließen des Ventils
Der Techniker wollte sich anschließend mit entsprechender Schutzausrüstung ausstatten und das Serviceventil schließen, um ein weiteres Auslaufen der giftigen Flüssigkeit aus dem Kühlkreislauf zu verhindern. Die bereits ausgelaufene und inzwischen verdampfende Substanz führte jedoch zu einem Nebel, der ein Schließen dieses Ventils für den Techniker unmöglich machte. Er alarmierte daraufhin die Einsatzkräfte.
Großeinsatz der Feuerwehren
Erst der Einsatz von Gefahrgutspezialisten der Feuerwehren Dornbirn, Lustenau und Schwarzach machte es möglich, das Ventil an der Kühlanlage zu schließen. Die bis dahin ausgelaufene Flüssigkeit führte jedoch weiterhin zu einer gesundheitsgefährdenden Ammoniak-Konzentration, weshalb längere Zeit keine Entwarnung gegeben werden konnte. Nach Auskünften vom Einsatzort mussten zwei Personen zur Abklärung ins Landeskrankenhaus gebracht werden.
Weil während des Zwischenfalls Südwind herrschte, mussten das Tennis-Event-Center und eine angrenzende Großbaustelle evakuiert werden, so die Polizei. Außerdem mussten rund um die Kunsteisbahn Straßen, sowie Geh- und Radwege abgesperrt werden. Zudem wurde die Bevölkerung im Bereich mit Lautsprecherdurchsagen aufgefordert, Fenster und Türen geschlossen zu halten und möglichst in ihren Häusern zu bleiben.
Drei Verletzte bei Ammoniakaustritt in Hohenems
Im Bereich der Kunsteisbahn im Hohenemser Herrenried ist Amoniak ausgetreten. Ersten Informationen zufolge wurden drei Personen verletzt. Das Gebiet wurde abgesperrt. Inzwischen gibt es erste Anzeichen auf eine Entspannung der Lage.
Das Einatmen von Ammoniak reizt und verätzt die Schleimhäute und kann zu starken Schäden in den Atemwegen führen. Der stechende Geruch ist allerdings ein deutlicher Warnhinweis, der meist vor einer Vergiftung schützt.
Sperrungen schrittweise aufgehoben
Um die Mittagszeit hatte die Stadt Hohenems die Gefahrenwarnung und die Absperrung des Gebiets öffentlich bekannt gemacht. Um 14.00 Uhr war dann die Sperrung der Diepoldsauer Straße aufgehoben worden. Um 17.00 Uhr wurde mitgeteilt, dass keine Gefahr mehr für die Bevölkerung bestehe, die Lage sei stabil. Zu diesem Zeitpunkt waren aber noch Einsatzkräfte im Inneren des Gebäudes tätig und die Fuß- und Radwege im Umfeld des Eisstadions blieben sicherheitshalber noch bis zum Abschluss des Einsatzes gesperrt. Um 18.25 Uhr teilte die Stadt schließlich das Einsatzende mit. Insgesamt waren 70 Feuerwehrleute, zwölf Einsatzkräfte des „Roten Kreuzes“ sowie 14 Beamte und Beamtinnen der Polizei im Einsatz.