Eine grafische Darstellung der möglichen Bebauung der Bregenzer Seestadt
Vision urbanes Leben Bregenz www.vulb.at
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Wirtschaft

Seestadt-Areal in Bregenz könnte verkauft werden

Die Eigentümer des 9.300 Quadratmeter großen Seestadt-Areals in Bregenz zeigen sich offen für einen Verkauf an die Stadt. Derzeit laufen laut Wirtschaftspresseagentur intensive Gespräche über die möglichen Optionen. Bürgermeister Michael Ritsch (SPÖ) sieht darin eine einmalige Chance: Dort könnte beispielsweise der Bregenzer Bahnhof errichtet werden.

„Das ist eine einmalige Chance, mit der vor Jahren noch niemand gerechnet hat. Es gilt jetzt, dieses Zeitfenster bestmöglich im Sinne der Stadt für eine große Vision zu nutzen“, beschreibt er. Diese Vision beinhalte, im Bereich des Seestadt-Areals den Busbahnhof, den Bahnhof und die öffentlichen Nutzungen zu sichern, sagt Ritsch. In die langjährige Debatte um das Seestadt-Areal in Bregenz könnte also wieder Bewegung kommen. Die Eigentümer des Areals, PRISMA, SES und die Familie Drexel, zeigen sich offen für einen Verkauf an die Stadt. Derzeit laufen intensive Gespräche über die möglichen Optionen.

Der große Stadtparkplatz in Bregenz.
ORF Vorarlberg
Derzeit ist das Seestadt-Areal ein großer Parkplatz

Partner ÖBB mit ins Boot holen

Jetzt gelte es für die Stadt Bregenz, den Partner ÖBB mit ins Boot zu holen. „Wir müssen jetzt untersuchen, dass das alles möglich ist“, erklärt Ritsch. Die ÖBB seien über die Situation informiert, sie würden über alle Gespräche Bescheid wissen. „Aber es muss jetzt noch in der Detailplanung und natürlich in den Gesprächen und Verhandlungen ein Ergebnis herauskommen“, betont er.

Seestadt-Areal soll verkauft werden

Die Eigentümer des 9.300 Quadratmeter großen Seestadt-Areals in Bregenz zeigen sich offen für einen Verkauf an die Stadt. Derzeit laufen laut Wirtschaftspresseagentur intensive Gespräche über die möglichen Optionen.

Nutzung mit jahrelanger Geschichte

Die Nutzung des Seestadt-Areals hat eine lange Geschichte. PRISMA-Vorstand Bernhard Ölz verkündete bereits Anfang des Jahres 2008 in „Vorarlberg heute“, wann er mit der Bebauung des Areals starten wolle. „Wenn es gut geht: Ende 2009, 2010 könnte ein erstes Projekt umgesetzt werden“, beschrieb er damals. Daraufhin folgten Jahre der Planung, im Dezember 2014 wurden die Baupläne bei der Baubehörde der Stadt Bregenz eingereicht.

Rückzug von millionenschwerem Projekt

Das Areal, das seit Jahren als Parkplatz genutzt wird, gehört einer Investorengemeinschaft bestehend aus PRISMA, der Dornbirner Unternehmerfamilie Drexel und der SES Spar European Shopping Centers GmbH. PRISMA hält 50 Prozent an der Eigentümergesellschaft, die restlichen Anteile teilen sich auf die anderen beiden Partner auf. Im Jahr 2017 haben die Investoren überraschend bekannt gegeben, dass das EKZ-Projekt gestoppt wird. Seitdem ist es ruhig um das Areal geworden.

Provisorischer Busbahnhof als Auslöser

Ölz bestätigte, dass die Pläne der öffentlichen Hand, auf dem nördlichen Teil des Areals einen provisorischen Busbahnhof zu errichten, der Auslöser für die Gespräche waren. „Wir haben uns die Situation mit Bregenz Mitte sehr genau angesehen, haben dann die Anfrage der Stadt Bregenz für den provisorischen Busbahnhof bekommen, auf eine Laufzeit von zehn Jahren“, sagte er im Interview mit dem ORF Vorarlberg.

In den Gesprächen habe man erneut gesehen, wie komplex die Situation in dieser Gegend sei, so Ölz und habe begonnen, nach einer langfristigen Lösung zu suchen. Man seie dann mit der Verantwortung für die Stadtentwicklung auf die Stadt zugegangen – mit dem Angebot, über den Verkauf der Seestadt zu sprechen.

Kein wirtschaftlicher Druck zum Verkauf

Ölz betonte, dass es keinen wirtschaftlichen Druck gebe, das Areal zu verkaufen. Durch die Parkplatzbewirtschaftung nehme man jedes Jahr mehrere 100.000 Euro an Parkgebühren ein. Die Gespräche laufen, allerdings ist noch nichts entschieden oder unterschrieben, so Ölz.

Möglicher Tausch mit Schloßberg-Areal

Ölz bestätigte auch Informationen, wonach die Stadt die Möglichkeit prüfe, das etwa 6.000 Quadratmeter große Schloßberg-Areal in unmittelbarer Nachbarschaft des Landeskrankenhauses Bregenz als Tauschgrundstück anzubieten.