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Ursula Schelling/Naturschutzverein Rheindelta
Ursula Schelling/Naturschutzverein Rheindelta
Natur

Erhalt der Artenvielfalt nur mit Unterstützung möglich

Am 4. Oktober ist Welttierschutztag. Weltweit sterben täglich zwischen 120 und 150 Tier- und Pflanzenarten aus. Für das Ökosystem ist die Unterstützung zum Erhalt der Artenvielfalt dementsprechend wichtig geworden. Im Naturschutzgebiet Rheindelta wird beispielsweise daran gearbeitet, Flächen für seltene Tiere wie Zauneidechsen offenzuhalten.

Als Habitat bezeichnet man in der Biologie einen für eine bestimmte Art typischen Aufenthaltsbereich bzw. Lebensraum innerhalb eines Biotops.

Entlang des linken Rheindamms in Fußach gibt es mittlerweile elf Eidechsen-Habitate. Jeder davon ist ungefähr 80 Quadratmeter groß und besteht aus einem Sand- und Schottersubstrat, in dem sich die Eidechsen zum Überwintern eingraben können.

Ebenso werden heimische Gewächse gepflanzt, um auch für Raupen von stark geschützten Arten wie dem Apollo-Falter Nahrung zu bieten. Diese für den Menschen unscheinbaren, offenen Stein- und Schotterflächen mit Totholzhaufen sind für die in Vorarlberg heimischen Reptilien Schutz- und Lebensräume.

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ORF, Längle
Offene Stein- und Schotterflächen mit Totholzhaufen zeichnen die Eidechsen-Habitate aus
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ORF, Längle
Die Habitate werden bepflanzt, um die Nahrungssuche zu vereinfachen
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ORF, Längle
Die Bepflanzung der Habitate mit speziellen Sedum-Arten wie der „Fetthenne“ soll auch Falter anlocken

„Sie gehören einfach hier her und sind von uns, dem Menschen, verdrängt worden. Daher haben wir auch die Verantwortung dafür zu schauen, dass sie wieder Platz haben, wo sie dann doch wieder leben können“, sagt Ursula Schelling vom Naturschutzverein Rheindelta mit Verweis auf die Arbeiten am Rheindamm.

Bepflanzung der Habitate erleichtert Futtersuche

Schelling beschreibt, dass zu beobachten sei, dass die Eidechsen zwischen den Habitaten wandern würden. Halten sich mehrere Männchen auf einer Fläche auf, wandern die überzähligen Eidechsen aus. Neben Fortpflanzung sei aber auch die Nahrung ein Grund, das Habitat zu verlassen, beschreibt Schelling.

Um die Futtersuche zu begünstigen, würden spezielle Pflanzen – wie beispielsweise die Fetthenne der Gattung Sedum – in den offenen Flächen gepflanzt. Das soll bestimmte Falter anlocken. Doch nicht nur die Eidechsen würden sich an der Fülle der Insekten und Schmetterlingen bedienen: Vögel wie der Orpheusspötter würden ebenfalls ihre Vorteile von den neu bepflanzten Eidechsen-Habitaten ziehen, sagt Schelling.

Reptilien spielen wichtige Rolle im Ökosystem

Reptilien würden in Vorarlberg eine wichtige Rolle im Ökosystem spielen, da sie als Insekten- und Mäusejäger sowie als Nahrung für Igel, Störche oder Raubvögel im Nahrungskreislauf der Natur dienen würden. Von den in Vorarlberg heimischen zwölf Amphibienarten sind derzeit vier stark gefährdet: Kammmolch, Teichmolch, Laubfrosch und Gelbbauchunke. Weitere Informationen über den Artenschutz der Reptilien sind auf der „Roten Liste Vorarlberg“ der Amphibien und Reptilien zu finden.