Ansicht Bizau mit Morgensonne
Fotolyse/stock.adobe.com
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Wetter

Wärmster September der Messgeschichte

Der heurige September geht als der wärmste in die Geschichte Österreichs ein. Auch in Vorarlberg wird es der wärmste September seit Aufzeichnungsbeginn – auch wenn es nicht so trocken wie in anderen Teilen Österreichs war und sogar in den höheren Lagen einmal geschneit hat.

Über weite Strecken war es im September in Österreich so warm wie mitten im Sommer, vom Herbst war wenig zu sehen. Mit einer Temperaturabweichung von über drei Grad wurde ein uralter Rekord aus dem Jahr 1810 gebrochen. 2023 ist zudem auf dem Wege, eines der wärmsten Jahre seit Messbeginn zu werden – mehr dazu in: September so warm wie noch nie.

Rekord an Tagen mit mehr als 25 Grad

Der September hat auch viele Sommertage gebracht. Das sind Tage, an denen es mindestens 25 Grad oder mehr hat. Österreichweit die Station mit den meisten Tagen über 25 Grad ist Langenlebarn bei Tulln in Niederösterreich. Hier werden es unter Berücksichtigung der Prognose für Freitag und Samstag sogar 26 Sommertage, noch nie wurden in Österreich so viele im September an einer Station registriert. Der historische Höchstwert liegt bei 25 Sommertagen in Silberegg in Kärnten im September 1961.

Sommertage im September
APA

In Bregenz etwa waren es 13 Sommertage, der Vierzehnte kommt heute dazu. Der bisherige Rekord lag in Bregenz bei zwölf Sommertagen in einem September.

Temperatur-Rekorde auch in den Bergen

Und auch in den Bergen war es außergewöhnlich warm. Auf der Valluga wurde der alte September-Rekord von 15,1 Grad gleich um 2,7 Grad übertroffen. Auf dem Brenner (Tirol) wurden am 10. September 27,5 Grad gemessen, der alte Monatsrekord lag bei 26,6 Grad im Jahr 2006. Auch auf der Rudolfshütte und auf dem Sonnblick in den Salzburger Tauern, beide Stationen mit langen Messreihen, war es so warm wie noch nie in einem September.

„Deutlich zu warm ausgefallen“

Angesichts dieser Werte stellt sich die Frage, ob der September eine Art zusätzlicher Sommermonat werden könnte. Der Klimaforscher Marc Olefs von der Geosphere Austria meint dazu, dass dieser warme September ein Ausreißer sei. Solche September-Temperaturen könnten aber Ende des Jahrhunderts zur Regel werden, wenn die Klimaschutzmaßnahmen nicht verschärft würden, sagt Olefs.

Laut ORF Vorarlberg-Meteorologe Thomas Rinderer entspricht die Temperatur des heurigen Septembers einem Sommermonat im vergangenen Jahrhundert. „Bisher ist der September immer der Monat gewesen, der auf den Klimawandel am wenigsten reagiert hat, also immer recht moderate Temperaturen gebracht hat.“ Aber das sei mit dem heurigen Jahr Geschichte. „Er ist deutlich zu warm ausgefallen, um gleich dreieinhalb Grad ungefähr ist die Abweichung nach oben“, so Meteorologe Rinderer.