Haus aus Lehm
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Architektur

Ein Haus aus Lehm: Baustoff der Zukunft?

Lehm, der älteste Baustoff der Welt, könnte auch der Baustoff der Zukunft sein. Der Vorarlberger Architekt Martin Mackowitz zeigt anhand seines eigenen Wohnhauses, wie moderne, klimafreundliche Häuser aus Lehm und Holz gebaut werden können.

Der Vorarlberger Lehmbau-Pionier Martin Rauch ist überzeugt, dass es bessere Baustoffe als Beton und Stahl gibt. Seit Jahrzehnten experimentiert er mit Stampflehm – seit einigen Jahren auch sein Schwiegersohn, der Architekt Martin Mackowitz.

Das Nachhaltige dabei: Der Aushub von der Baugrube wird als Baustoff für den Lehmbau verwendet. Noch kostet diese Bauart rund ein Drittel mehr als die herkömmlichen Bauweisen. Nun haben die beiden in Schlins das sogenannte Erden-Haus erbaut, das Zuhause von Martin Mackowitz und seiner Familie. Ein Haus, das aus Stampflehm-Fertigteil-Elementen, Holz und anderen natürlichen Baumaterialien gebaut wurde.

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Die Bewohner loben das Raumklima
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Vorvertigung der Teile
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Deutlich weniger Materialien

Der Baubeginn für das Erden-Haus war im Frühjahr 2021. Aus dem Aushub wurden die Stampflehm-Elemente dafür gefertigt, zwei Jahre später zog Familie Mackowitz-Rauch in den Rohbau ein. Das Erdenhaus ist mit einem konventionellen Gebäude kaum vergleichbar. „In einem konventionellen Gebäude sind ca. zweihundert bis dreihundert Materialien verbaut, hier in der Grundsubstanz sind es etwa 20 bis 30 Materialien“, erklärt Martin Mackowitz.

Rund 200 Tonnen Stampflehm stecken in diesem Haus. In den Boden wurden Heizungsleitungen eingebaut – der Boden im Erdgeschoss ist also gleichzeitig die Wärmebatterie des Hauses. Geheizt wird ausschließlich aus der thermischen Solaranlage und dem Holzofen.

Gesundes Raumklima und Wohlbefinden

Das Raumklima ist mit konstanten 50 Prozent Luftfeuchtigkeit angenehm und gesund. „Wir haben keine Schimmelbildung auch bei hoher Luftfeuchtigkeit und diese Eigenschaft kann auch Gerüche binden. Wir haben keinen Dunstabzug, selbst wenn wir mit Zwiebeln kochen, riecht es nach dem Kochen wieder angenehm“, so der Architekt und Hausherr.

Die ganze Familie fühle sich in diesen natürlichen Räumen wohl, sagt Anna-Pia Rauch, die die Lebensqualität in dem Haus als sehr hoch bezeichnet – und besonders die „ästhetische Schönheit“ und das Raumgefühl lobt.

Lehm als Baustoff der Zukunft

Der Vorarlberger Lehmbau-Pionier Martin Rauch ist überzeugt, dass es bessere Baustoffe als Beton und Stahl gibt. Seit Jahrzehnten experimentiert er mit Stampflehm. Seit einigen Jahren auch sein Schwiegersohn, der Architekt Martin Mackowitz. Das Nachhaltige dabei: Der Aushub von der Baugrube wird als Baustoff für den Lehmbau verwendet. Noch kostet diese Bauart um rund ein Drittel mehr als die herkömmlichen Bauweisen. Nun haben die beiden in Schlins in Vorarlberg das sogenannte Erden-Haus erbaut. Ein Haus, das aus Stampflehm-Fertigteil-Elementen, Holz und anderen natürlichen Baumaterialien gebaut wurde. Kann sich Lehm als Baustoff der Zukunft durchsetzen?