Die vielen Webcams in Vorarlberg zeichneten das Naturspektakel in der Nacht auf Montag auf. Um 1.00 Uhr leuchtete der Himmel über Vorarlberg rot, um 4.00 Uhr nochmals. Der Vorarlberger Astrophysiker Robert Seeberger ärgert sich, dass er die Lichter nicht selbst sehen konnte. „Schade dass ich sie nicht gesehen habe, aber ich bin derzeit leider nicht in Vorarlberg“, sagt Seeberger.
Die rote Farbe der Polarlichter bedeutet laut Seeberger, dass die Lichter ungefähr in einer Höhe von rund 200 Kilometer über der Erde entstanden sind. Die bekannteren Polarlichter, die grün leuchten, würden tiefer entstehen. Beide seien aber auf den Sauerstoff zurückzuführen. Der Sonnensturm war vor rund zwei Tagen. Das passt laut Seeberger auch genau mit der Zeit zusammen, die die Teilchen brauchen um die Erde zu erreichen.
Polarlichter entstehen durch Sonnenwinde
Polarlichter entstehen, wenn die Sonne starke Ladungen elektrischer Teilchen ausstößt, die sich schnell im Weltraum verteilen. Manche dieser Teilchen treffen auf die Erde und werden von ihrem Magnetfeld zu den Polen gelenkt. Deswegen sieht man die Lichter auch meistens nur an Nord- und Südpol. „Diese Teilchen sind dann dazu geeignet, den Sauerstoff, aber auch den Stickstoff, zu ionisieren. Dann fällt das wieder zurück, oder rekombiniert wie man auch sagt, und dann wird diese schöne Energie frei, die man dann in Form von Farben sehen kann“, erklärt Seeberger.
Himmel muss wolkenlos sein
Damit man ein solches Naturspektakel auch in Vorarlberg sieht, müssen alle Bedingungen stimmen. Das bedeutet, dass die Sonnenstürme und der Sonnenwind sehr stark sein müssen und zudem der Himmel wolkenlos. Außerdem sind die Polarlichter meistens nur in der Höhe gut zu sehen, denn man sollte wegen der Erdkrümmung weit in den Norden sehen können. Aufgrund der Lichtverschmutzung und weil man den Horizont kaum sieht, sind die Polarlichter im Flachland kaum zu sehen.