Elko König
ORF Vorarlberg
ORF Vorarlberg
Wirtschaft

Elko König: Vier-Tage-Woche soll Kündigungen verhindern

Der Vorarlberger Motorenkomponenten-Hersteller Elko König führt ab November die Vier-Tage-Woche mit entsprechender Gehaltsreduktion ein. Laut Wirtschaftspresseagentur ist das nötig, um nach der nächsten KV-Erhöhung nicht noch mehr Personal abbauen zu müssen.

Der Motorenkomponentenhersteller Elko König ist gegenwärtig unverändert mit einem massiven Umsatzrückgang im deutlich zweistelligen Prozentbereich konfrontiert. Wie berichtet hat das Unternehmen bereits im Mai 2023 vorsorglich 70 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beim AMS Vorarlberg im Frühwarnsystem zur Kündigung angemeldet.

Der Motorenkomponentenhersteller Elko König reagiert auf den massiven Umsatzrückgang mit einer innovativen Maßnahme: Die Einführung einer Vier-Tage-Woche für die gesamte Belegschaft. Diese Maßnahme soll weitere Kündigungen verhindern und die Belegschaft durch die schwierige Zeit führen.

Elko König: Vier-Tage-Woche gegen Personalabbau

Der Vorarlberger Motorenkomponenten-Hersteller Elko König führt ab November die Vier-Tage-Woche mit entsprechender Gehaltsreduktion ein. Laut Wirtschaftspresseagentur ist das nötig, um nach der nächsten KV-Erhöhung nicht noch mehr Personal abbauen zu müssen.

Vier-Tage-Woche als Lösung

Angesichts der trüben Konjunkturaussichten hat Elko König beschlossen, einen anderen Weg zu gehen, um neuerliche Kündigungen und einen weiteren deutlichen Personalabbau zu verhindern. Wie Geschäftsführer Herbert Brandstötter erklärte, führt das Unternehmen befristet zwischen 1. November 2023 und 31. Dezember 2024 für die gesamte Belegschaft die Vier-Tage-Woche ein. Dies bedeutet eine zehnprozentige Reduktion der Arbeitszeit über alle Bereiche hinweg. „Wir haben derzeit einfach weniger Arbeit und Aufträge im Haus.“

Reduktion kompensiert zu erwartende KV-Erhöhung

Die Reduktion der Arbeitszeit bringt auch eine dementsprechende Reduktion der Löhne und Gehälter mit sich. Allerdings nur für einen kurzen Moment. Denn Elko König muss wie andere Betriebe auch zeitgleich ab 1. November 2023 die neuen Kollektivvertragsabschlüsse umsetzen. „Wir gehen gegenwärtig davon aus, dass wir mit einer Erhöhung um neun bis zehn Prozent konfrontiert sein werden.“ Diese zu erwartende KV-Erhöhung kompensiert man folglich mit der gleichzeitigen Reduktion von Arbeitszeit und Löhnen sowie Gehältern in dieser ungefähren Dimension.

Mehrheitliche Zustimmung von Betriebsrat und Belegschaft

Dem vorangegangen seien Gespräche mit dem Betriebsrat und den dazugehörigen Gremien, die mehrheitlich für dieses Modell gestimmt hätten. Dann habe man eine anonyme Befragung der Belegschaft durchgeführt, wo drei Viertel der Befragten ebenfalls für die Vier-Tage-Woche gestimmt hätten. Momentan schließe man mit allen Mitarbeitenden der 365-köpfigen Belegschaft, die dafür waren, eine entsprechende Zusatzvereinbarung ab.

Weitere Kündigungen verhindern

„Mit dieser Maßnahme wollen wir in jedem Fall weitere Kündigungen verhindern. Denn deren Umfang müsste angesichts der schlechten Prognosen so deutlich ausfallen, dass wir damit zu stark in unsere Betriebsorganisation und die Abläufe eingreifen würden“, verdeutlicht Brandstötter. Mit der Vier-Tage-Woche könne man die Belegschaft unterdessen halten und solidarisch durch diese schwierige Zeit gehen.

Verbesserung vermutlich erst ab 2025

Sollte sich die wirtschaftliche Situation wieder verbessern und der Standort sowie weitere Arbeitsplätze nicht mehr gefährdet sein, dann werde man die Arbeitszeiten bei entsprechenden Lohn- und Gehaltsanpassungen wieder anheben. So schnell rechnet man damit bei Elko König jedoch nicht. „Möglicherweise ist das erst 2025 der Fall. Dafür darf es aber kein weiteres unerwartetes Großereignis geben, das negative wirtschaftliche Folgeeffekte mit sich bringt“, meint Brandstötter.