Die „Aktion Demenz“ in Vorarlberg wurde von connexia-Geschäftsführer Martin Hebenstreit mit Unterstützung der Landesregierung ins Leben gerufen. Ziel war es, die Wissensvermittlung und Sensibilisierung zu diesem Thema zu fördern und Angebote für die Betroffenen zu schaffen.
Die Demenzcafés entstanden während der Pandemie, als das Online-Café der „Aktion Demenz“ während der Lockdowns die Möglichkeit bot, der isolationsbedingten Einsamkeit zu entkommen. Daraus entstand der Wunsch, sich im richtigen Café treffen zu können. Das erste Demenzcafé öffnete einige Monate später in Lustenau unter der Leitung von Silvia Benz. Im Mai diesen Jahres schloß sich Peter Weiskopf vom Lebensraum Bregenz dieser Idee an und eröffnete ein weiteres Demenzcafé in Bregenz.
Weltalzheimertag: Leben mit Demenz
In Vorarlberg leiden etwa 6.000 Menschen an Demenz, Schätzungen zufolge soll sich diese Zahl bis 2050 sogar verdreifachen. Wenn das Gedächtnis schwindet und Fähigkeiten nachlassen, kann das für Betroffene, aber auch für deren Angehörige sehr belastend sein. Projekte der Aktion Demenz zeigen aber, dass auch trotz dieser Diagnose noch ein gutes Leben möglich ist.
Ort der Geselligkeit und Gastfreundschaft
Die Demenzcafés sind in erster Linie für Menschen, die das Vergessen schon ein bisschen besser kennengelernt haben, in manchen Fällen auch für deren Angehörige. Sie bieten einen Ort der Geselligkeit und Gastfreundschaft. „Mit der Diagnose Demenz ist im Normalfall ein gutes Leben noch lange möglich. Die Demenzcafés leisten dazu einen unglaublich wertvollen Beitrag, indem sie Betroffenen die Möglichkeit geben, den Kontakt zueinander zu pflegen und sich zu vernetzen“, betont Landesrätin Katharina Wiesflecker (Grüne). Die große Akzeptanz der Betroffenen zeigt, dass ein offenerer Umgang mit der Demenz erreicht wurde. Die Cafés stärken das Selbstverständnis der Betroffenen und entlasten deren Angehörige.
Egger über „Aktion Demenz“
Projektleiterin der Aktion Demenz, Daniela Egger, spricht darüber wie Demenz-Erkrankte gut in der Gesellschaft integriert werden können.
Weltalzheimertag und die „Aktion Demenz“
Zum Weltalzheimertag am 21. September werden in den Modellgemeinden der Aktion Demenz Schwerpunkte gesetzt. Es finden Filmvorführungen und Diskussionen zum Thema Demenz statt und in zahlreichen Restaurants und Gasthäusern sorgen Tischsets mit Texten zum Thema Demenz für Gesprächsstoff. Die „Aktion Demenz“ und die Demenzcafés sind ein wichtiger Schritt in Richtung einer inklusiveren Gesellschaft, in der Menschen mit Demenz nicht ausgegrenzt, sondern unterstützt werden.
Weitere Demenzcafès werden kommen
Am Welt-Alzheimertag am Donnerstag erhielt die „Aktion Demenz“ zudem die Nachricht, dass in Vorarlberg zusätzliche Demenzcafés eingerichtet werden können, berichtete Projektleiterin Daniela Egger im Interview mit ORF Vorarlberg heute: „Wir bekamen heute diese schöne Nachricht, dass wir weitere Demenzcafés ins Leben rufen dürfen. Landesrätin Katharina Wiesflecker (Grüne) hat uns heute darüber informiert, dass das Budget dafür zur Verfügung steht. Das ist für uns wirklich ein großer Meilenstein.“
Wo diese entstehen könnten, wollte Egger noch nicht präzisieren: "Es gibt jetzt diese zwei in Lustenau und Bregenz. Und es gibt ja in unseren Modellgemeinden schon Interessenten, die ich jetzt noch nicht in die Enge treiben möchte. Aber das heißt, es gibt schon Interesse für die weiteren Cafes.
Treffpunkt „Demenzcafé Lustenau“
Jeden Dienstag und Donnerstag 14:30 bis 17:00 Uhr
Pfarrweg 7, Lustenau
Anmeldung unter Tel. 05577 84311 6600
Treffpunkt „DemenzCafé Bregenz“
Jeden Mittwoch, 14:30 bis 17:00 Uhr
Lebensraum Bregenz, Clemens-Holzmeistergasse 2
Anmeldung unter Tel. 05574 77400-13