Ein 93-jähriger Segler aus dem Bodenseekreis, der vor knapp zwei Wochen bei Lindau über Bord ging, wurde tot geborgen. Die Lindauer Kriminalpolizei bestätigte dies am Dienstagnachmittag auf Anfrage der „Lindauer Zeitung“. Bei der Suche waren Mantrailing-Hunde beteiligt, die bereits 2021 einen Verschollenen im Bodensee aufgespürt hatten.
Suchhunde Louis und Luzie im Einsatz
Die beiden Suchhunde Louis und Luzie von der Münchner Firma „Tauchdienste“ waren im Einsatz. Sie sind keine Leichenspürhunde, sondern als Mantrailer auf den Individualgeruch von Menschen trainiert. Die Hunde konnten den toten Segler in 61 Meter Tiefe – in der Nähe des Lindauer Pulverturms – orten. Dabei riechen die Hunde den Menschengeruch, der an die Wasseroberfläche kommt – ihren feinen Nasen genügen dabei geringsten Mengen, sagt Christian Müller von der Firma „Tauchdienste“. Der Unterschied zwischen einem Mantrailer und anderen Suchhunden besteht darin, dass der Mantrailer bei der Suche verschiedene menschliche Gerüche voneinander unterscheiden kann und sich trotz vieler Verleitungen ausschließlich an den Geruchsmerkmalen der gesuchten Person orientiert. Mit dem Tauchroboter der Lindauer Wasserschutzpolizei wurde der 93-Jährige dann am vergangenen Freitag geborgen.
Hilferufe wurden noch gehört
Wassersportler hatten am Nachmittag des 6. September Hilferufe gehört und dann ein herrenloses Boot gefunden. Rettungskräfte aus Bayern, Baden-Württemberg, Österreich und der Schweiz suchten bis Einbruch der Dunkelheit nach dem Mann, fanden ihn aber nicht mehr. In den Tagen darauf waren neben Sonargeräten und Tauchern auch Leichenspürhunde auf dem Bodensee im Einsatz. Sie hatten den Mann nicht gefunden.