TENNIS – Billie Jean King Cup, USA vs AUT
GEPA pictures/ Walter Luger
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Chronik

Paszek erhielt Morddrohung nach Niederlage

Die Vorarlberger Profi-Tennisspielerin Tamira Paszek erlebte nach ihrer Auftaktniederlage beim ITF-25.000er Hartplatzturnier in Leira (Portugal) einen Schockmoment. Auf ihrem Instagram-Account fand sie eine Morddrohung, die sie dazu veranlasste, an die Öffentlichkeit zu gehen.

„Warum musst du immer verlieren, wenn wir auf dich wetten.“ „Ich schwöre dir, du wirst bald sterben.“ Das postete ein Unbekannter auf dem Instagram-Account von Paszek, der offensichtlich auf den Ausgang des Tennisspiels gewettet und verloren hatte.

Platz 358 auf Weltrangliste
Paszek ist aktuell die Nummer 358 im WTA-Ranking und spielt nur kleine Turniere. Auch bei diesen werden teils hohe Wettsummen umgeschlagen.

In den „Vorarlberger Nachrichten“ berichtet Paszek, dass sie nach Niederlagen häufig mit diffamierenden Kommentaren und Postings von unzufriedenen Sportwetten-Spielern konfrontiert wird. Ein ähnlicher Vorfall ereignete sich vor einigen Jahren, als ihr gedroht wurde, sie von hinten mit einem Messer zu attackieren. Paszek betont, dass sie solche unsachlichen und persönlichen Nachrichten normalerweise nicht in Panik versetzen, aber in diesem Fall wurde eine Grenze überschritten, für die sie null Toleranz hat.

Paszek wird keine rechtlichen Schritte einleiten

Obwohl Paszek den Namen des Users kennt, wird sie keine rechtlichen Schritte einleiten. Sie plant, den User zu blockieren und in Zukunft genauer darauf zu achten, wer sie kontaktiert. Sie wird den Vorfall an die Women‘s Tennis Association (WTA) weiterleiten, sieht aber wenig Sinn in einer Anzeige bei einem Gericht, da es sich bei dem Urheber wahrscheinlich um einen Fake-Account handelt und die rechtliche Handhabe gegen solche User wenig erfolgversprechend ist.

Beschimpfungen im Netz – „keine Ausnahme“

ÖTV-Kapitän Jürgen Melzer hatte sich schon am Dienstag im APA-Gespräch, noch vor Bekanntwerden dieses Zwischenfalls, zu dieser Thematik geäußert. Denn solche Vorfälle sind seit Jahren keine Ausnahme, sondern weltweit die Regel und möglicherweise auch ein Mitgrund für so manch psychische Probleme von Spielerinnen und Spielern. Für Melzer würde es eine simple Lösung geben. „Du gibst deine Sozialversicherungsnummer her. Dann kann man sich erst anmelden und wenn du dann jemanden beschimpfst, kannst auch belangt werden und aufgeräumt ist“, meinte Melzer. Allerdings würde es zu solchen Beschimpfungen teilweise auch auf Facebook mit Namen kommen. „Es gibt leider zu wenig Konsequenzen. Im Endeffekt hilft es nur, wenn es drakonische Strafen gibt.“