Bauarbeiter auf einer Baustelle
APA/ROBERT JAEGER
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Wirtschaft

„Schnitzelbär“-Baustelle unter archäologischer Aufsicht

Der Bau der geplanten „Schnitzelbär“-Filiale in Höchst muss unter Aufsicht von Archäologen durchgeführt werden. Der Grund: Im Erdreich könnten eventuell Reste aus dem alten Rom zu finden sein.

Auf einer Fläche von gut 500 Quadratmetern soll in Höchst ein neues „Schnitzelbär“-Restaurant entstehen. Es wird aber vermutet, dass zu Zeiten der Römer in der Gegend eine Straße verlief. Beim Abtragen des Bodens wird darum auch ein Archäologe anwesend sein. Auch wenn das Ganze für den einen oder anderen ungewöhnlich klingt, sei es ein normales Prozedere. Auch bei den Umbauarbeiten in Bregenz am Leutbühel oder in der Altstadt Feldkirch waren bereits Archäologen anwesend.

Überraschende Ankündigung

Die Überraschung kam, als Geschäftsführer Dieter Pichler anstelle eines Datums für den Spatenstich eine unerwartete Ankündigung machte: „Das Land hat uns eine besondere Bedingung auferlegt: Während unserer Aushubarbeiten müssen Archäologen anwesend sein." Der Grund? Ein Teil einer antiken Vase, der in der Nähe entdeckt wurde, lässt darauf schließen, dass sich weitere historische Funde im Höchster Boden verbergen könnten, hieß es in den „Vorarlberger Nachrichten“.

Komplexes Baugesetz

Die Auflage, welche die Anwesenheit von Archäologen erfordert, basiert auf dem Vorarlberger Baugesetz, das die Überprüfung von Schutzinteressen des Denkmalschutzes vorsieht. Die Bezirkshauptmannschaft Bregenz als zuständige Baubehörde betont, dass diese Prüfung sicherstellen soll, dass Bauvorhaben sowohl den gesetzlichen Vorschriften als auch dem öffentlichen Interesse entsprechen. Archäologen auf der Baustelle sind nichts Ungewöhnliches. Auch bei den Umbauarbeiten in Bregenz am Leutbühel oder auch in der Altstadt Feldkirch waren Archäologen anwesend.

Unklare Förderungssummen

Auf die Nachfrage beim Bundesdenkmalamt, wer die Kosten für mögliche Verzögerungen beim Bau tragen müsste, wurde auf die Möglichkeit einer Förderung verwiesen. Wie hoch diese ist und ob sie ausreicht, um die Verzugsgebühren für den Betreiber des Schnitzelbären zu decken, ist jedoch unklar.

Ob der geplante Baustart im Spätherbst dieses Jahres wirklich erfolgen kann, bleibt abzuwarten. Pichler bleibt jedoch optimistisch und hofft, dass zu Sommerbeginn 2024 die ersten Schnitzel in der Pfanne an dem neuen Standort in Höchst brutzeln werden.

Fünf Millionen Euro sollen investiert werden

Die Investitionen für die geplante Filiale der Schnitzelbär-Kette in Höchst inklusive Grundstückskauf beziffert Pichler auf etwa 4,5 bis 5 Millionen Euro. Auf der Nutzfläche von 600 Quadratmetern des Gebäudes sollen 120 Innensitzplätze zur ­Verfügung stehen. Im Außenbereich sind 40 Plätze vorgesehen. In Dornbirn und Hohenems gibt es bereits einen „Schnitzelbär“.