Fahrräder
ORF.at/Sabine Koder
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Verkehr

Förderungen für Radverkehr so hoch wie nie

Am Montag hat in Hohenems der 14. Österreichische Radgipfel begonnen. Klimaschutzministerin Leonore Gewessler (Grüne), Landesrat Daniel Zadra (Grüne) und Bürgermeister Dieter Egger (FPÖ) haben dort ein umfangreiches Förderpaket für mehr Radverkehr vorgestellt. Die Bundesmittel sind dabei in diesem Jahr mit 68 Millionen Euro so hoch wie noch nie.

„Radfahren boomt, und das ist gut so!", betont Gewessler. Es sei sowohl gut für die Gesundheit als auch das Klima. „Je mehr Menschen kurze Strecken mit dem Rad oder auch zu Fuß zurücklegen, desto weniger Abgase finden sich in der Luft“, erklärt sie. Dementsprechend fördere das Klimaschutzministerium bewusst den Ausbau der Radinfrastruktur und des Radverkehrs.

Derzeit würden rund drei Millionen Österreicherinnen und Österreicher täglich oder mehrmals in der Woche das Fahrrad nutzen. Das Potenzial sei jedoch weitaus größer: Rund die Hälfte aller Autofahrten sei kürzer als fünf Kilometer, fast zwei Drittel aller Autofahrten kürzer als zehn Kilometer. Solche Strecken könnten gut mit einem (Elektro-)Fahrrad zurückgelegt werden, heißt es vonseiten des Landes.

Österreichischer Radgipfel in Hohenems

Das Fahrradwege-Netz soll in Zukunft stark ausgebaut werden. Das wurde am Montag beim österreichischen Radgipfel in Hohenems bekräftigt. Damit will die Bundesregierung den Radverkehrsanteil von derzeit sieben auf 13 Prozent erhöhen.

Radverkehr soll auf 13 Prozent erhöht werden

Die Bundesregierung hat es sich zum Ziel gesetzt, den Radverkehrsanteil von derzeit sieben auf 13 Prozent zu erhöhen. Dazu wurden die Bundesmittel für den Radverkehr im „klimaaktiv mobil Förderprogramm“ von vier Millionen Euro im Jahr 2019 auf 68 Millionen Euro im Jahr 2023 erhöht. So viel gab es für den Radverkehr noch nie. Damit konnten seit 2020 österreichweit rund 392 Kilometer Radinfrastruktur sowie mehr als 3.700 Radabstellanlagen gefördert werden.

Der Ausbau von Radinfrastruktur wird vom Klimaschutzministerium mit bis zu 50 Prozent gefördert. Daneben gibt es Förderungen in Kooperation mit dem Sportfachhandel von bis zu 1.000 Euro für E-Fahrräder, Falt- oder Transporträder. Darüber hinaus wird auch die Förderung für eine Nachrüstung von Fahrradparkplätzen weitergeführt – und zwar mit 400 Euro pro Radabstellplatz bzw. 700 Euro pro Radabstellplatz inklusive E-Ladestation.

Verschränkung mit öffentlichem Verkehr

In Vorarlberg steht die Mobilitätspolitik im Zeichen der Verschränkung von öffentlichem Verkehr mit klimafreundlichen Formen des Individualverkehrs. Bike-&-Ride-Stationen an verschiedenen Bahnhöfen und die neuen, besonders radfreundlichen Nahverkehrszüge sollen die Menschen dazu bewegen, Rad, Bus und Bahn kombiniert zu nutzen, heißt es vonseiten des Landes. Durch den Bau von Radschnellverbindungen wolle man zudem den Alltagsradverkehr in Vorarlberg ankurbeln.

„Ghörige Radkultur“ beim Radgipfel

Der 14. Österreichische Radgipfel wird am 11. und 12. September in Zusammenarbeit mit der Stadt, dem Land Vorarlberg und dem Klimaschutzministerium (BMK) im Rahmen der Klimaschutzinitiative „klimaaktiv“ in Hohenems ausgetragen. Die Tagung steht in diesem Jahr unter dem Motto „Ghörige Radkultur“. Dabei werden unter anderem Fragen des Mobilitätswandels und der Radkultur sowie die sozialen und gesundheitsfördernden Aspekte des Radfahrens angesprochen.