Claudia Gamon in den Sommergesprächen
ORF Vorarlberg
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Sommergespräch

Kinderbetreuung für Gamon Aufgabe des Staates

Die ORF Vorarlberg Sommergespräche haben am Donnerstag mit Claudia Gamon, Landessprecherin NEOS Vorarlberg, gestartet. Im Gespräch mit Chefredakteurin Angelika Simma-Wallinger und Daniel Rein, Koordinator Fernsehen, hat Gamon unter anderem betont, dass Kinderbetreuung Aufgabe des Staates sei. Man müsse sich Gedanken machen, was der Staat wirklich zu leisten hätte.

Gamon sieht die Kinderbetreuung als eines der großen Themen für Vorarlberger Familien, auch wenn es darum gehe, den Standort und das Leben in Vorarlberg attraktiver zu machen. „Da ist Kinderbetreuung etwas ganz Wichtiges, auch als erste Bildungsinstitution für kleine Kinder“, betont sie. „Die Arbeit, die die Elementarpädagoginnen leisten, ist ungemein wichtig“, stellt sie klar.

In der Vergangenheit haben die NEOS eine Petition für kostenfreie Kinderbetreuung ins Leben gerufen. Bei den NEOS würde man sich Gamon zufolge Gedanken darüber machen, was der Staat wirklich leisten sollte. „Da ist bei der Kinderbetreuung auf jeden Fall die Aufgabe beim Staat“, betont sie. In vielen Bundesländern sei die Kinderbetreuung kostenfrei oder zumindest zum Teil kostenfrei, in Vorarlberg nicht – und das, obwohl man überall gleich viele Steuern zahlen würde, kritisiert sie. Es stelle sich daher die Frage, ob die Leistung im Vergleich dazu passen würde.

Jede Stimme zählt – die ORF Vorarlberg Sommergespräche mit Claudia Gamon, Neos

Bildung, Mobilität, Technologie – sind das die Themen, mit denen die Neos ins Wahljahr 2024 gehen? Was will Landessprecherin Claudia Gamon in der Landespolitik bewegen, wenn immer mehr Entscheidungen in Brüssel oder Wien fallen? Daniel Rein und Angelika Simma-Wallinger stellen die Fragen und das ORF Vorarlberg-Publikum sagt, was in Vorarlberg wirklich unter den Nägeln brennt.

Gezielte Förderungen gegen die Teuerung

Was die Lebensmittelpreise anbelangt, sieht Gamon in Österreich im Vergleich zu Deutschland eine andere Wettbewerbssituation, was zu den Preisunterschieden führe. Diesbezüglich könne man Ökonominnen und Ökonomen Glauben schenken, ist sie überzeugt. Die Frage sei vielmehr, was die Politik dagegen unternehme, um den Menschen die Last zu nehmen.

„Dass wir die Wettbewerbssituation, was den österreichischen Lebensmittelhandel betrifft, nicht sofort ändern können, ist nun mal eine Realität, in der wir leben“, meint Gamon. Würde der Staat den Menschen nicht so viel nehmen, hätten sie mehr Geld, um ihr Auskommen zu finanzieren, gibt sie als möglichen Lösungsansatz zu bedenken. Das sei ein anderer Zugang, als die Steuerlast hochzuhalten, um den Menschen dann „Almosen-mäßig“ etwas zurückzugeben, führt Gamon aus.

Claudia Gamon
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Gamon fordert eine „Geld-zurück-Garantie“ für die Grunderwerbssteuer

„Geld-zurück-Garantie“ für Grunderwerbssteuer

Gezielte Förderungen gegen die Teuerung hingegen seien für die NEOS wünschenswert. Es sei enorm wichtig, jenen zu helfen, die es am aller schwierigsten hätten. Bezüglich der hohen Preise beim Wohnen schlägt Gamon vor, den Menschen die Grunderwerbssteuer zurückzugeben. „Wir sagen, das Land soll in Vorleistung gehen, quasi eine ‚Geld-zurück-Garantie‘, dass man aus den Mitteln der Wohnbauförderung die Grunderwerbssteuer zurückbekommt“, beschreibt Gamon.

Gamon sieht Handlungsbedarf bei „Luxuspensionen“

Das Problem bei den Pensionen liege Gamon zufolge nicht bei den Mindestpensionistinnen und Mindestpensionisten, sondern bei den großen Pensionen, den „Luxuspensionen“. Das sei den NEOS schon immer klar gewesen. „Da geht es um einen großen Systemfehler, der in Österreich nun einmal besteht“, kritisiert sie. Es stelle sich die Frage, ob die jungen Menschen heute die Möglichkeit hätten, genug in ein System einzuzahlen, das überhaupt noch da sei, wenn sie selbst in Pension gehen würden, gibt sie zu bedenken.

Ausbau des Schienenverkehrs gefordert

Gamon liegen leistbare, öffentliche Verkehrsmittel am Herzen. Das größte Thema sei aber, dass es überhaupt Verbindungen und Anschlüsse gebe. Man müsse den Menschen einen Wechsel auf die öffentlichen Verkehrsmittel leicht machen. „Da sind wir in Vorarlberg einfach noch nicht. Wir machen die Menschen davon abhängig, mit dem Auto fahren zu müssen. Das ist auch eine große finanzielle Belastung“, kritisiert Gamon. Man müsse sich fragen, wie man Vorarlberg besser an das Schienenverkehrsnetz anbinden könne, auch in andere Länder.