Holz am Bodenseeufer
APA/DIETMAR STIPLOVSEK
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Wetter

Riesiger Holzteppich am Bodenseeufer

Das Hochwasser am Rhein hat nicht nur viel Wasser in den Bodensee geschwemmt, sondern auch viel Holz. Das sammelt sich nun am Bodenseeufer und wird für die Anrainer zum Problem. Der Bodensee-Pegel stieg in den vergangenen Tagen um knapp 70 Zentimeter.

Wer derzeit am Bodenseeufer spazieren geht, sieht vor allem eines: Holz. Durch die starken Regenfälle der vergangenen Tage und das Hochwasser spülte der Rhein sehr viel Holz in den Bodensee. Das sammelt sich nun am Bodenseeufer. Speziell beim Rohrspitz und an der Rheinmündung in Fußach wurde eine große Menge Holz angespült.

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Holz am Bodenseeufer
APA/DIETMAR STIPLOVSEK
Bilder vom August 2023: So sah es damals an der Rheinmündung in Fußach aus
Holz am Bodenseeufer
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An der Rheinmündung in Fußach
Holz am Bodenseeufer
J. Kremmel
Und so am Rohrspitz
Holz am Bodenseeufer
J. Kremmel
Rohrspitz
Holz am Bodenseeufer
J. Kremmel
Holz am Bodenseeufer
J. Kremmel
Holz am Bodenseeufer
J. Kremmel
Holz am Bodenseeufer
J. Kremmel
Aufräumarbeiten am See
Gemeinde Höchst
Aufräumarbeiten Höchst
J. Kremmel
Aufräumarbeiten Höchst
J. Kremmel
Aufräumarbeiten
Gemeinde Höchst
Holzteppich am Bodenseeufer
ORF/Bampi
Holzteppich am Bodenseeufer
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Besonders viel Holz heuer

Gerhild Reiter aus Dornbirn besitzt eine Hütte am Rohrspitz. Seit 1957 ist sie regelmäßig dort und kann sich nicht daran erinnern, dass jemals eine so große Menge an Holz angeschwemmt wurde. Schon öfters habe sie 50 bis 100 Holzstämme herausgezogen, bei der derzeitigen Menge weiß sie aber nicht, wie sie das Holz beseitigen kann.

Alexander Blum ist hingegen froh über das angeschwemmte Holz. Er fischt die brauchbaren Stämme heraus, damit er genug Brennholz für den Winter hat. „Unser Plan ist es, die Woche freizunehmen und jeden Tag mindestens einmal herzukommen und Holz herauszufischen“, sagt Blum.

Bodensee-Pegel stieg um knapp 70 Zentimeter

Welche enormen Mengen an Wasser der Rhein in den vergangenen Stunden in den Bodensee transportiert hat, zeigte der See-Pegel. Dieser war allein am Montag um etwa 40 Zentimeter angestiegen, am Dienstag kamen noch einmal über 25 Zentimeter dazu – damit der Bodensee um nur einen Zentimeter zulegt, braucht es 5,4 Millionen Kubikmeter Wasser.

Durch den großen Sprung übertraf der Pegel erstmals seit Anfang Mai wieder die Vier-Meter-Marke und lag am Mittwochvormittag mit 423 Zentimeter um 34 Zentimeter über dem langjährigen mittleren Wasserstand. Damit war für das heurige Jahr ein neuer Höchststand erreicht, vom Maximalwert zu dieser Jahreszeit ist der Stand noch knapp 90 Zentimeter entfernt. Von einem Bodensee-Hochwasser wird erst ab einer Marke von 460 Zentimeter gesprochen.

Abflussmengen der Flüsse normalisieren sich

Die Abflussmengen des Rheins und der Vorarlberger Flüsse normalisierten sich am Mittwoch nach einer Wetterberuhigung weitestgehend. Hatte die Hochwasserspitze am Montagnachmittag noch rund 2.000 Kubikmeter Wasser pro Sekunde in den Bodensee gespült, so waren es am Dienstagnachmittag noch 1.300 Kubikmeter.

Nachdem die Niederschläge nachgelassen bzw. aufgehört hatten, zeigte die Messstelle in Lustenau am Mittwochvormittag noch eine Abflussmenge von 745 Kubikmeter Wasser pro Sekunde an. Der Hochwasserschutz beim Alpenrhein ist aktuell auf 3.100 Kubikmeter ausgelegt.