Elementarpädagogik
APA/dpa/Uwe Anspach
APA/dpa/Uwe Anspach
Politik

Aktionsplan für Elementarpädagogik-Ausbildungen

Einen „Aktionsplan 2023+“ für Ausbildungen in der Elementarpädagogik hat die Vorarlberger Landesregierung am Dienstag präsentiert. Er biete Einrichtungen und Trägern einen Einblick in die aktuelle Personalsituation, die bestehenden Ausbildungsmöglichkeiten und eine Perspektive der Maßnahmen des Landes Vorarlberg.

Land und Gemeinden – diese sind neben einigen privaten Betreibern in Vorarlberg der wichtigste Träger von Kinderbetreuungseinrichtungen – würden beim Ausbau der Kinderbetreuung Seite an Seite arbeiten und gemeinsame Ziele verfolgen, betonte Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP).

Die Herausforderungen seien groß, besonders im Personalbereich, schließlich ist ausreichend Personal Grundvoraussetzung für den gewünschten und verfolgten Ausbau der Kinderbetreuung. Das Land rechnet damit, dass in den nächsten fünf Jahren 225 neue Kinderbetreuungsgruppen benötigt werden, für die es rund 600 zusätzliche Fachkräfte braucht, 245 in Kindergärten und 355 in Kleinkindgruppen.

Neues zweijähriges Tageskolleg am BORG Lauterach

Gelöst werden soll dieses Personalproblem neben verstärkter Öffentlichkeitsarbeit vor allem durch vielfältige Ausbildungsangebote, darunter auch berufsbegleitende, für Interessierte mit oder ohne Matura, zur pädagogischen Fachkraft oder Assistenz. „Wir wollen jeden Weg von Interessierten möglich machen“, sagte Landesstatthalterin Barbara Schöbi-Fink (ÖVP). Unter anderem wurde am BORG in Lauterach (Bezirk Bregenz) ein neues zweijähriges Tageskolleg für Maturanten geschaffen. An einer Verbesserung der Gehaltssituation, die die Attraktivität des Berufs steigern soll, werde ebenfalls gearbeitet.

Rahmenbedingungen und Bezahlung beachten

Neben der Bezahlung dürfe man aber auch die Rahmenbedingungen nicht aus den Augen verlieren, betonte Gemeindeverbandspräsidentin Andrea Kaufmann (ÖVP). Hier habe man etwa dadurch nachgebessert, dass das neue Kinderbildungs- und -betreuungsgesetz interdisziplinäre Zusammenarbeit in den Einrichtungen ermögliche, zum Beispiel mit Sozialarbeiterinnen oder Logopädinnen.

2022 wurden in Vorarlberg 16.578 Kinder in 424 Einrichtungen betreut, das waren um 2,2 Prozent mehr als im Jahr davor. 92 Prozent der Dreijährigen und je rund 100 Prozent der Vier- und Fünfjährigen besuchten eine institutionelle Kinderbetreuung. Die Ausgaben des Landes für die Elementarpädagogik haben sich in den vergangenen zehn Jahren von 44 (2013) auf gut 91 Millionen Euro im Jahr 2022 mehr als verdoppelt, 2023 werde man die 100-Millionen-Grenze überschreiten, sagte Wallner.