Achtal Bregenzerwald
ORF Vorarlberg
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Umwelt

Achtal-Radweg durch Europaschutzgebiet kompliziert

Ein Radweg zwischen Rheintal und Bregenzerwald steht auf der Wunschliste vieler ganz oben. SPÖ und NEOS sind für das Achtal und machen Druck für eine schnelle Umsetzung. Die beiden Regierungsparteien ÖVP und Grüne bremsen. Der Radweg würde Eingriffe in das Naturschutzgebiet bedeuten.

Die Bautätigkeit und der zu erwartende rege Radverkehr würden jedenfalls Eingriffe in das Naturschutzgebiet entlang der Bregenzer Ache bedeuten. Das macht die Sache juristisch kompliziert, denn die Achschlucht ist ein Europaschutzgebiet. Hangschluchtwälder und die in Vorarlberg seltenen Auwälder sorgen hier für eine ganz eigene Tier- und Pflanzenwelt. „Diese Lebensräume beherbergen viele Amphibien und Reptilien wie zum Beispiel Ringelnattern, Schlingnattern, Spechtarten oder Fledermäuse. Da kommt sehr viel zusammen, weil sich hier über die letzten Jahrzehnte sehr ein Naturraum entfalten hat können“, sagt Martin Bösch, der Regionsmanager der Europaschutzgebiete Bregenzerwald.

Früher ist die Bregenzerwaldbahn, auch Wälderbähnle genannt, dem Achtal entlang in den Bregenzerwald gefahren. 1980 fiel ein großer Felsblock auf die Bahntrasse, seitdem wurde der Betrieb eingestellt. „Mit diesem Gefahrenpotenzial muss man natürlich rechnen und in die Planung miteinbeziehen. Es gibt in der vorhandenen Planung auch eine Idee, dass Tunnelführungen auf der Achtrasse gebaut werden, damit die gefährlichen Bereiche umgangen werden“, erklärt Bösch.

Variante für Radroute Bregenzerwald

Zwischen dem Rheintal und Bregenzerwald wird von vielen Vorarlbergerinnen und Vorarlbergern ein Radweg gewünscht. Für eine schnelle Umsetzung einer Route im Achtal machen auch SPÖ und NEOS Druck, doch die Regierungspartner bremsen. „Vorarlberg heute“ hat sich eine mögliche Variante für den Radweg angesehen.

Zweite Variante verläuft über das Schwarzachtobel

Weil die Achschlucht ein Europaschutzgebiet ist, müssen auch andere Varianten geprüft werden, mit denen der Bregenzerwald an das Radnetz des Landes angebunden werden könnte. „In der Abwägung dieser unterschiedlichen Varianten sind neben dem Naturschutz auch die Verkehrsanbindung, die Attraktivität, aber auch die geologischen Verhältnisse und die Baukosten miteinzubeziehen“, sagt Bösch.

Das Land hat eine zweite Variante für den Radweg genannt, der von Egg entlang der L200 nach Alberschwende und von dort über das Schwarzachtobel nach Schwarzach führt. Wer einen Radweg durch die Achschlucht bevorzugt, muss zeigen, dass dieser Radweg besser wäre, als die Alternativroute durch das Schwarzachtobel. Sonst könnten die Gerichte den Achschlucht-Radweg verhindern.