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ORF.at/Zita Klimek
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Reisen

Gäste erpressen Hotels mit schlechten Onlinebewertungen

Viele Urlauberinnen und Urlauber lesen Onlinebewertungen, bevor sie sich für eine Unterkunft entscheiden. Allerdings gebe es auch Gäste, die dieses Bewertungssystem als Druckmittel verwenden würden: Um den Preis zu drücken, würde mit einer schlechten Bewertung gedroht, berichtet Hotelsprecherin Heike Ladurner-Stolz.

Teilweise würden Gäste kommen und fragen, wie viel Prozent Nachlass – auf beispielsweise Getränke an der Bar oder eine Massage – eine gute Bewertung wert sei. „Es ist richtige Erpressung, es ist nichts anderes“, stellt Ladurner-Stolz fest. „Ich glaube, da ist bei uns das Selbstbewusstsein schon langsam da, dass wir uns das so nicht mehr gefallen lassen“, betont sie.

Onlinebewertungen sind Standard geworden

Dass der Service und die Ausstattung einer Unterkunft nach einem Aufenthalt online bewertet werden, hat sich mittlerweile zum Standard entwickelt. Viele Urlauberinnen und Urlauber lesen die Bewertungen anderer, bevor sie selbst buchen.

Dementsprechend würde man die Gäste auch um positive Bewertungen bitten. Dieser Schuss könne allerdings auch nach hinten losgehen, gibt Ladurner-Stolz zu bedenken. „Da kann es schon auch dazu kommen, dass der Kommentar von einem Gast kommt: ‚Ja, wir machen das gerne, aber dann hätten wir statt einer Massage gerne vielleicht auch eine zweite dazu.‘“, beschreibt sie.

Schlechte Bewertungen können Image schaden

Das Image einer Unterkunft könne Laduner-Stolz zufolge durch schlechte Bewertungen beträchtlich zu Schaden kommen. Dadurch könne man im Onlineranking schnell zurückfallen. Dabei könnten bereits wenige „schwarze Schafe“ einen großen Imageschaden anrichten, weil man gegen anonyme Kommentare oft machtlos sei, sagt die Hotel-Sprecherin.