Lebensmittel in Einkaufswagen
ORF
ORF
Gesundheit

Salmonellen: Wie Lebensmittel sicher bleiben

Am Mittwoch ist bekannt geworden, dass seit Februar österreichweit 27 Menschen an Salmonellen erkrankt sind. Hühnerkebabspieße mit Fleisch aus Polen stehen in Verdacht, in mehreren EU-Staaten Auslöser für die Erkrankungen gewesen zu sein. Die AGES gibt Tipps, wie Lebensmittel vor Salmonellen und anderen Keimen sicher bleiben.

Vor rund zwei Wochen hat die Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) einen Bericht online gestellt, in welchem die Erkrankungen an Salmonellen gemeldet wurden. In ganz Österreich waren 27 Menschen davon betroffen, ein Mann verstarb infolge der Infektion – mehr dazu unter Fleisch aus Polen unter Verdacht. In Vorarlberg erkrankte ein Mann.

Salmonellen:

Bei einer Erkrankung mit Salmonellen reichen die Symptome von Magendarmkrämpfen mit Übelkeit und Erbrechen über Kopfschmerzen bis hin zu Durchfällen. Besonders gefährdet sind Säuglinge und ältere Leute. Treten Symptome einer Salmonelleninfektion auf, sollte unverzüglich ein Arzt verständigt werden. Die gefährlichen Darmbakterien finden sich vor allem in Eiern, Geflügelprodukten und Faschiertem.

Alle Bundesländer außer Tirol betroffen

Nach Angaben des Bundesministeriums für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz waren nach ersten Erhebungen alle Bundesländer außer Tirol betroffen. Mit hoher Wahrscheinlichkeit seien die Erkrankungen auf Hühnerfleisch aus polnischer Produktion zurückzuführen, das für die Produktion von Kebabspießen verwendet wurde.

Vermehrt Fälle im Sommer

Salmonellen-Fälle treten vermehrt im Sommer auf. Das liege an den steigenden Temperaturen und der hohen Luftfeuchtigkeit. In der Regel würden dadurch die idealen Bedingungen für die Erreger geschaffen werden, wie die AGES mitteilt. Diese würden im Allgemeinen in einem Temperaturbereich von zehn bis 47 Grad wachsen, doch je höher die Temperatur ist, desto schneller breiten sich die Krankheitserreger aus.

Tipps der AGES für Lebensmittel

Die Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) gibt Tipps, wie Lebensmittel generell vor Krankheitserregern wie Salmonellen geschützt werden können. Grundsätzlich seien Lebensmittel nach Angaben der AGES sicher, dafür sorge ein EU-weites Kontrollnetz. Ab dem Einkauf liege die Verantwortung allerdings bei den Konsumentinnen und Konsumenten. Bereits Fehler beim Transport und der Lagerung oder später bei der Zubereitung könnten dazu führen, dass Lebensmittel ungenießbar werden.

1. Lebensmittel sicher lagern:

Keime können sich schnell vermehren, wenn Lebensmittel bei Zimmertemperatur gelagert werden. Bei Temperaturen unter fünf Grad Celsius wird die Vermehrung verlangsamt. Leicht verderbliche oder tiefgekühlte Lebensmittel sollten beim Einkauf daher erst zum Schluss aus den Regalen genommen werden. Für den Transport nach Hause empfehlen sich Kühltaschen oder Kühlboxen.

Lebensmittel richtig kühlen:
Kühlschränke sollten auf eine Temperatur von einem bis fünf Grad Celsius eingestellt werden. In der Regel sind Schubladen für Obst und Gemüse sowie Regale in der Tür am wärmsten. Leicht verderbliche Lebensmittel sollten über dem Obst und dem Gemüse gelagert werden, dort ist es meist am kältesten. Gekochte Speisen sollten schnell abgekühlt werden, bevor sie in den Kühlschrank kommen.

Lebensmittel richtig einfrieren:
Im Tiefkühlfach oder Tiefkühlschrank können sich Erreger aufgrund der Minusgrade nicht vermehren. Die Lagertemperatur sollte bei mindestens minus 18 Grad Celsius liegen. Dann sollten alle Lebensmittel etwa zehn Monate haltbar sein. Der Einfrier-Prozess sollte allerdings rasch erfolgen, um die Qualität der Lebensmittel nicht zu gefährden. Bereits aufgetaute Produkte sollten nicht wieder eingefroren werden.

2. Lebensmittel sicher verarbeiten:

Rohes Fleisch, Geflügel, Eier, Fisch und Meerestiere sollten in jedem Fall getrennt von fertigen Speisen gelagert werden. Für die Zubereitung sollten separate Küchenutensilien – wie Schneidbrett oder Messer – verwendet werden. Keime und Schimmel können nämlich auch zwischen Lebensmitteln übertragen werden.

Getrennte Lagerung bestimmter Obst- und Gemüsesorten:
Bestimmte Obst- und Gemüsesorten sollten getrennt voneinander gelagert werden, denn manche Sorten beschleunigen den Reifungsprozess. Es empfiehlt sich, Obst und Gemüse, die in Plastik verpackt sind, für die Lagerung aus den Folien auszuwickeln.

Haustiere fernhalten:
Die AGES rät, Haustiere von Arbeitsflächen in der Küche, Lebensmitteln und von fertig zubereitetem Essen fernzuhalten. Nachdem man ein Tier berührt hat, sollte man – bevor man in Kontakt mit Lebensmitteln kommt – die Hände waschen.

3. Lebensmittel sauber halten:

Hände waschen:
Vor und während der Zubereitung von Essen sollten die Hände regelmäßig gewaschen werden.

Rohes Obst und Gemüse säubern:
Auch rohes Obst und Gemüse sollten vor dem Essen beziehungsweise der Verarbeitung gewaschen oder gegebenenfalls geschält werden.

Kühlschrank sauber halten:
Kühlschrank und Gefrierfach beziehungsweise Gefrierschrank sollten regelmäßig gereinigt werden.

Utensilien reinigen:
Gerade Küchenutensilien, die mit rohen Lebensmitteln – insbesondere mit Geflügel oder Eiern – in Berührung gekommen sind, sollten gründlich gereinigt werden.

4. Lebensmittel überprüfen:

Lebensmittelverpackungen überprüfen:
Durch beschädigte Verpackungen können sich Keime und Schimmel bilden. Es empfiehlt sich daher, bereits beim Einkaufen die Verpackungen der Lebensmittel zu überprüfen.

Haltbarkeit kontrollieren:
Die AGES rät, mindestens einmal in der Woche das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) aller Lebensmittel zu überprüfen. Das Überschreiten dieses Datums bedeute aber nicht generell, dass man Lebensmittel nicht mehr essen kann. Lebensmittel sollten vor dem Verzehr oder Verbrauch daher kontrolliert werden.

Verdorbene Lebensmittel wegwerfen:
Verschimmelte Lebensmittel sollten weder gegessen noch zum Backen oder Kochen verwendet werden.

5. Lebensmittel richtig kochen:

Lebensmittel ausreichend erhitzen:
Die meisten Keime in Lebensmitteln werden durch zweiminütiges Erhitzen auf über 70 Grad Celsius abgetötet. Gerade Fleisch, Geflügel, Fisch, Eier oder Meerestiere sollten daher gut durchgegart werden. Im Zweifelsfall kann man die Temperatur mit einem Thermometer überprüfen.

Gekochte Speisen aufwärmen:
Bereits gekochte Essensreste sollten vor dem Essen wieder gründlich erhitzt werden (auf mindestens 65 Grad Celsius).