Wasserrettung Suche
ORF Vorarlberg
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Chronik

Vermisster Stand-up-Paddler wählte selbst den Notruf

Die Suche nach jenem Stand-up-Paddler, der seit Donnerstagabend als vermisst gilt, läuft weiter. Der Vermisste hat nach Angaben der Wasserrettung noch selbst den Notruf gewählt, sein Mobiltelefon konnte gepeilt werden. Mithilfe eines Tiroler Unternehmens wird seit Freitagnachmittag Sonar-unterstützt unter Wasser nach dem Mann gesucht.

„Der im Nachhinein Vermisste konnte noch selbstständig den Notruf absetzen, konnte sein Handy noch in einer wasserdichten Tasche verwahren und gepeilt werden“, bestätigt Manuel Winkel von der Wasserrettung Bregenz.

„Durch die Peilung des Notrufs haben wir eine Fixstelle und durch das Auffinden des Stand-up-Paddles des Verunfallten haben wir die zweite Fixstelle. Das ist unser Suchgebiet, das heute abgesucht wird“, beschreibt Winkel.

Einsatzkräfte bis Mitternacht in Bereitschaft

Die Rettungseinheiten selbst würden inzwischen vom schlimmsten Fall ausgehen. Im Suchgebiet hätte man Tiefen zwischen 60 und 65 Metern. Das Tiroler Unternehmen würde mit Unterstützung von zwei Feuerwehrbooten weiter nach dem Vermissten suchen. „Sollte die Suche erfolgreich verlaufen, werden zwei spezielle Taucher die Person bergen“, sagt Winkler. Die Blaulichteinheiten seien je nach Bedarf bis Mitternacht in Bereitschaft.

Stand-Up-Paddler am Bodensee vermisst

Seit Donnerstag wird ein Standup-Paddler am Bodensee vermisst. Der Mann hatte zusammen mit zwei Kollegen am Donnerstagabend ein Board ausgeliehen. Aufgrund von Starkwind wurden die drei abgetrieben und gerieten in Seenot. Einer von ihnen konnte sich selbst ans Ufer retten, der Zweite wurde von Rettungseinheiten in Sicherheit gebracht, vom Dritten fehlt jedoch nach wie vor jede Spur.

Zwei Stand-up-Paddler in Not geraten

Nach Angaben der Polizei borgten sich drei junge Männer kurz nach 19.00 Uhr drei SUP-Boards aus, um eine Tour auf dem Bodensee zu machen. Wegen des aufkommenden starken Windes wurden zwei von ihnen immer weiter vom Ufer weggetrieben, der dritte Mann konnte sich selbstständig ans Ufer retten.

Kurz vor 20.00 Uhr wurden dann die Einsatzkräfte am See alarmiert, um nach den beiden jungen Männern auf ihren SUP-Boards zu suchen: „Wir wurden gestern gegen 19.50 Uhr von der Rettungs- und Feuerwehrleitstelle (RFL) darüber informiert, dass zwei Stand-up-Paddler vor Lochau in Not geraten sind“, berichtet Winkel.

Dunkelheit verhinderte am Donnerstag die Suche

Beide Boote der Wasserrettung seien binnen zehn Minuten ausgelaufen und in kürzester Zeit vor Ort gewesen. Einer der beiden Männer konnte kurz darauf gerettet werden. Laut Polizei trug keiner der Beteiligten eine Schwimmhilfe. Ein weiteres SUP-Board wurde herrenlos geborgen, von der zweiten Person fehlte jede Spur. Die Suchaktion musste kurz nach 22.00 Uhr wegen der zunehmenden Dunkelheit abgebrochen werden und wurde schließlich am Freitagvormittag fortgesetzt.

Sicherheitssysteme beim Wassersport

Um Unfälle beim Wassersport zu vermeiden, gibt es zwei Sicherheitsvorkehrungen, die Wassersportler und Wassersportlerinnen treffen können: eine Schwimmweste tragen und eine Verbindungsschnur verwenden.

Hobbysportlern fehlt Bewusstsein für Wetterbedingungen

Der Bodensee könne schnell sein Gesicht verändern: „Ich glaube, bei vielen Hobbysportlern fehlt dann das Bewusstsein für die Wetterbedingungen. Gerade der Wind, der gestern vorgeherrscht hat, der starke Ostwind über dem Pfänder, kann richtig stark werden. Das hat man beim Wellengang gesehen, der am Abend vorgeherrscht hat“, beschreibt Paddelboard-Instruktor Andreas Portenschlager.

Bei Paddelboards stünden Sportlerinnen und Sportlern grundsätzlich zwei Hilfsmittel zur Verfügung: Die sogenannte „Leash“ – ein Band, das das Fußgelenk und das SUP-Board miteinander verbindet – und eine Schwimmweste. „Sollte ich ins Wasser stürzen, bin ich damit immer an der Oberfläche“, betont Portenschlager. Selbst wenn man keine Leash verwende, könne das Board zwar abtreiben, doch man könne sich selbst ans Ufer retten. Wenn man nichts davon dabei habe, rät Portenschlager, sich flach auf das Brett zu legen und sich liegend ans Ufer zu retten.